CBM will Inklusion in UN-Entwicklungszielen verankern

CBM Soziale Gerechtigkeit
Eine Milliarde Menschen leben mit Behinderungen – ihre Rechte müssen in den neuen Entwicklungszielen der UN berücksichtigt werden, fordert die CBM. Foto: CBM/Wyatt

Die Rechte und speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen müssen explizit in den neuen globalen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (UN) berücksichtigt werden. Dies fordert die Christoffel-Blindenmission (CBM) anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar. Im September 2015 verabschiedet die UN eine neue Entwicklungsagenda, die Post-2015-Agenda, mit dem Ziel die Welt zukunftsfähig zu machen. „Eine echte globale Entwicklung ist nur mit Menschen mit Behinderungen möglich“, sagt Rainer Brockhaus, Geschäftsführer der CBM. Die im Jahr 2000 verabschiedeten Millenniumsentwicklungsziele (MDG) hatten eine Milliarde Menschen der Weltbevölkerung nicht berücksichtigt: Menschen mit Behinderungen. Die MDG sollten zum Beispiel die weltweite Armut halbieren, Grundschulbildung für alle garantieren und die Kindersterblichkeit verringern. Kaum eines der Ziele wurde tatsächlich erreicht.

Aktueller Entwurf der Agenda nicht ausreichend

Internationale Arbeitsgruppen der Vereinten Nationen haben seit 2012 Empfehlungen für die neue Agenda erarbeitet. Unter anderem wurde im Juli 2014 ein Vorschlag mit 17 Zielen veröffentlicht. In fünf Zielen werden dort Menschen mit Behinderungen genannt: Bildung, Arbeit, Ungleichheit, Stadtentwicklung und Monitoring. Doch einige entscheidende Ziele berücksichtigen Menschen mit Behinderungen noch immer nicht. Dazu gehören die Themenfelder Armutsbekämpfung, Gesundheitsversorgung, Katastrophenvorsorge und Stärkung der Frauenrechte. Gerade hier sind Menschen mit Behinderungen besonders gefährdet und werden überproportional stark diskriminiert. „Deshalb fordern wir Minister Müller auf, sich in den kommenden Verhandlungen dafür einzusetzen, dass Menschen mit Behinderungen in allen für sie relevanten Zielen berücksichtigt werden. Inklusion ist kein Randthema. Es geht um eine Milliarde Menschen. Das ist jeder siebte Mensch weltweit“, betont der CBM-Geschäftsführer.

Seit über 100 Jahren für Menschen mit Behinderungen

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 672 Projekte in 68 Ländern. Weitere Informationen unter www.cbm.de.

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