Erneut eine Silbermedaille für das Deutsche Team bei IPC-Schießweltmeisterschaften

Manuela Schmermund
Manuela Schmermund. Quelle: DBS-Akademie/ Ralf Kuckuck

Der 50m Gewehr-Dreistellungskampf der Damen Klasse SH1 endete für das deutsche Damenteam -Manuela Schmermund, Natascha Hiltrop und Anja Maurer- mit dem Gewinn der Silbermedaille. Knieend, liegend und stehend wird jeweils 20 mal geschossen. Aus den Ergebnissen der Qualifikation wird das Finalergebnis im Teamwettbewerb ermittelt. Die deutschen Damen platzierten sich hier auf den Rängen 5 (Schmermund/ 564 Ringe), 8 (Hiltrop/ 552 Ringe) und 16 (Maurer/ 531 Ringe). 1647 Ringe reichten in der Addition für Platz 2 hinter den siegreichen Chinesinnen mit 1678 Ringen. Sabine Brogle aus Altdorf im Schwarzwald wurde in der Qualifikation mit 534 Ringen 15. Mit der Leistung war sie zufrieden, haderte aber mit ihrem Material, welches sie nach der WM generell umstellen wird.
Für die 26-jährige Anja Maurer aus Beilstein ist es die erste Silbermedaille bei einer WM, 2010 gewann sie mit dem Team Bronze. Bestens zurecht mit den schwierigen Windbedingungen kam die Chinesin Zhang, die am Ende im Einzelwettbewerb und mit der Mannschaft triumphierte.

Krimi à la Natascha Hiltrop

Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Zuschauer im Finale der besten 8, wo sie Natascha Hiltrop zwischenzeitlich auf dem Podestplatz sahen. Im Knieend- und Liegendschießen lief es zunächst auch bestens, aber im ungeliebten Stehendschießen bot sie ein weit gestreutes Trefferbild von 5.7 bis sensationellen 10.9 Ringen, der bestmöglichen Ringzahl. So reichte es am Ende für Rang 5. „Dass ich in dieser Disziplin das Finale überhaupt erreicht habe, war gut. Im Stehendschießen habe ich aber keine Rückenlehne und kann die Waffe nicht bei jedem Schuss konsequent ruhig halten, zudem habe ich entgegen meiner sonstigen inneren Ruhe schon meinen Puls gespürt, da gingen 2 Schüsse leider nicht in die Mitte. Über die 10.9 Ringe kann ich mich freuen, die schieße auch ich nicht oft“, so die sympathische, bestplatzierte deutsche Athletin des Tages, deren Gesamtmedaillen bei der WM heute auf 4 anstiegen.

Manuela Schmermund gesundheitlich gehandicapt, dennoch mit gewohntem Erfolgshunger

Die Hessin Manuela Schmermund beendete ihr Finale auf Rang 6 und war angesichts einer grippalen Infektion froh über das Erreichen des Finales. „Einerseits fühle ich mich gesundheitlich nicht fit, andererseits kommt mir die neue Wettkampfstruktur nicht entgegen“, sagte die 42-jährige Paralympicsiegerin von 2004. „Der Wettbewerb soll für die Zuschauer attraktiver sein, aber ich fühle mich gehetzt. Die Zeit für die Schussabgabe und die Umbauzeiten sind mir zu gering. Auch brauche ich mehr Zeit zum einschießen, als sie nach der Regeländerung zur Verfügung steht, insofern bin ich froh, dass wir mit der Mannschaft Silber erkämpft haben, so Schmermund,die mit langjähriger Erfahrung diese WM 2014 für sich als „durchwachsen“ einstuft. Einen besonderen Druck wegen der WM im eigenen Land verspürte die   Sachbearbeiterin aber nicht. „Ich freue mich über jede internationale paralympische Sportveranstaltung in Deutschland, sie sind Aushängeschilder für unseren Sport und geben hoffentlich auch anderen Menschen mit und ohne Behinderung einen Anstoß, sportlich aktiv zu sein“, sagte Manuela Schmermund, die in ihrem Schützenverein in Mengshausen gemeinsam mit Ahleten ohne Handicap in der 1. Bundesliga startet.

Am morgigen vorletzten Wettkampftag gehen aus deutscher Sicht ab 09:00 Uhr mit Andrea Busch/ Minden und Frank Heitmeyer/ Bad Essen-Brockhausen 2 Luftpistolenschützen über 10m, sowie Norbert Gau/ Erdweg/Guggenberg, Kevin Zimmermann/ Wissen/ Sieg und Josef Neumaier / Altötting
3 Gewehrschützen im 50m Dreistellungskampf an den Start.

Am Samstag folgt ab 8:00 Uhr der Wettbewerb Falling Target Gewehr SH1 mit Sabine Brogle, Manuela Schmermund, Josef Neumaier, Norbert Gau und Kevin Zimmermann. Ab 13:00 Uhr starten im Wettbewerb Falling Target / Luftpistole -SH1 die deutschen Athleten Andrea Busch/ Minden, Frank Heitmeyer/ Bad Essen/ Brockhausen und JürgenWeiss/ Hahnbach.
Die Weltmeisterschaften werden am Samstag um 19:00 Uhr im Ringberg Hotel feierlich beendet.

 

 

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