Lahn-Dill siegt im dritten Heimspiel der Saison

Joe Bestwick (#4) setzt sich gegen Janet McLachlan (#5) und Matthias Güntner (#10) durch. Foto: Armin Diekmann
Joe Bestwick (#4) setzt sich gegen Janet McLachlan (#5) und Matthias Güntner (#10) durch. Foto: Armin Diekmann

Das erste Hessenderby zwischen dem RSV Lahn-Dill und Aufsteiger Rhine River Rhinos aus Wiesbaden wurde zum erwartet intensiven Spiel, bei dem sich der Neuling mutig und kampfstark dem Publikum in der August-Bebel-Sporthalle präsentierte. Am Ende reichte es für den mittelhessischen Gastgeber zu einem vor allem in der ersten Halbzeit hart umkämpften, letztendlich aber klaren 75:53 (14:14/39:28/58:38) Erfolg über das Team aus der hessischen Landeshauptstadt.

Wiesbaden gilt als stärkster Aufsteiger seit vielen Jahren, steht trotz der jetzt zweiten Saisonniederlage im gesicherten Mittelfeld und ist eine klare Bereicherung der RBBL. Dies zeigte das Team von Trainer Clifford Fisher bereits im ersten Viertel sehr eindrucksvoll, als es auf die Wetzlarer Rollis bestens vorbereitet, aus einem 4:6 (4.) in wenigen Minuten eine 10:6-Führung machte (6.). Nicht mit Einzelaktionen, sondern durch ein mannschaftlich geschlossen wirkendes Spiel, bei dem am Ende gleich drei Spieler zweistellig punkten konnten.

Allen voran die kanadische Weltmeisterin Janet McLachlan, die nicht nur mit 18 Punkten zur Topscorerin ihrer Farben avancierte, sondern bereits beim 14:10 (8.) ihren achten Punkt in der Partie markieren konnte. Zwar gelang dem RSV Lahn-Dill bis zum Ende des Spielviertels noch der Ausgleich, doch am Ende sollte es bis zur 13. Spielminute dauern, ehe der Gastgeber ein geeignetes Rezept gegen die gut gestaffelten Rhinos fand. Zweimal Nico Dreimüller und vier Korberfolge von Philipp Häfeli waren es in der Folge, die die Partie nach dem 14:18 (12.) zum 28:20 (15.) wendeten. Neben dem immer stabiler auftretenden Youngster Dreimüller, verdiente sich dabei vor allem der Schweizer Neuzugang Häfeli beste Noten von RSV-Trainer Nicolai Zeltinger.

Doch der Gast aus Wiesbaden war nicht nur spielerisch stark, sondern überzeugte auch mental. Zunächst konterte die Mannschaft des Ex-Wetzlarers David Amend die RSV-Führung zum 32:28-Anschluss (19.), steckte auch die erneute 39:28-Führung der Gastgeber zur Halbzeit weg und war beim 44:36 (26.) noch immer auf Schlagdistanz zur Mannschaft von Kapitän Michael Paye. Erst in den letzten Spielminuten des dritten Viertels gelang es den Mittelhessen den entscheidenden Schlag anzusetzen. Während die Rhinos vier Minuten lang ohne eigenen Korberfolg blieben, erzwang der zwölfmalige Meister aus Wetzlar einen 12:0-Lauf zum 56:36-Zwischenstand (30.), den Joe Bestwick mit Beginn des Viertels auf 60:38 (32.) ausbauen konnte.

Doch erneut zeigten die Gäste Moral und während der RSV im Gefühl des nun sicheren Sieges einen Gang in der Konzentration nachließ, schlug der starke Neuling eiskalt zurück. Zunächst steuerte Andre Hopp vier Punkte bei, ehe McLachlan sieben weitere Zähler zum 60:49 (35.) folgen ließ. Trainer Nicolai Zeltinger reagierte sofort mit einer Auszeit, in der er die Defensive umstellte und der kanadischen Weltmeisterin eine Sonderbewachung durch U22-Weltmeister Dreimüller zukommen ließ. Dieser Schachzug plus zwei sichere Dreier von Kapitän Paye sorgten am Ende für einen klaren Erfolg in einem gutklassigen RBBL-Spiel.

„Für uns war es das erwartet intensive Spiel gegen den besten Aufsteiger seit Thüringen. Dies kommt uns bestens gelegen, denn nach der kommenden Auswärtsaufgabe in Zwickau wartet das lang ersehnte Heimspiel gegen gegen genau diesen Gegner auf uns“, so Zeltinger in seiner Analyse nach Spielende. Neben Thomas Böhme und dem erwähnte Häfeli, war es jedoch erneut Neuzugang Piotr Luszynski, der nicht nur zum Topscorer avancierte, sondern auch statistisch zum wertvollsten Spieler für den Gastgeber an diesem fünften Spieltag wurde. Mit 20 Punkten, 15 Rebounds und zusätzlichen fünf Assists, war der Pole Dreh- und Angelpunkt sowohl in der RSV-Offensive wie auch in der Defensive. Auf Seiten der Wiesbadener gefielen neben McLachlan vor allem US-Boy Tommie Lee Gray, der Australier John McPhail und der aus Heidelberg gekommene Andre Hopp.

Lahn-Dill: Piotr Luszynski (20), Thomas Böhme (18), Philipp Häfeli (11), Michael Paye (10/2 Dreier), Joe Bestwick (5), Nico Dreimüller (5), Jan Haller (4), Christopher Huber (1), Björn Lohmann (1), Annabel Breuer, Dirk Köhler (n.e.).
Wiesbaden:  Janet McLachlan (18), John McPhail (11), André Hopp (10), Tommie Lee Gray (6), Matthias Güntner (6), David Amend (2), Britt Dillmann, James Palmer, Serdar Antac (n.e.), Lukas Jung (n.e.).

Andreas Joneck

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