Neue Unabhängige Beratungsstelle in Norddeutschland

ZSL Nord
Die Mitglieder des ZSL Nord setzen sich auch im politischen Bereich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein.

Das Zentrum für selbstbestimmtes Leben Norddeutschland e.V. bietet Menschen mit Behinderung, Angehörigen und allen an der Thematik Interessierten ab sofort kostenlose Beratung an. Daneben ist der Verein aktiv in der Behindertenpolitik tätig und entwickelt derzeit weitere Angebote rundum das Thema Behinderung. Im März 2016 gründeten Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen in Hamburg den Verein Zentrum für selbstbestimmtes Leben Norddeutschland e.V. (ZSL Nord e.V.). Dieser gemeinnützige Verein versteht sich als Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung und verfolgt die Förderung der Selbstbestimmung, Teilhabe und Gleichstellung behinderter Menschen. Außerdem ist es ein Ziel des Vereins, das Verständnis von Menschen mit und ohne Behinderung zu verbessern und die politischen Interessen von Menschen mit Behinderung zu vertreten. Tätig ist das ZSL Nord in ganz Norddeutschland.

Seit Juni bietet das ZSL Nord eine telefonische Sprechstunde montags von 14 bis 16 Uhr an, in der sich Menschen aus ganz Norddeutschland zu verschiedenen Themen kostenlos beraten lassen können. Themen sind hier beispielsweise Leben mit Persönlicher Assistenz, Mobilität im Alltag oder Fragen rundum die Hilfsmittelversorgung. Diese Beratung basiert auf den Prinzipien des Peer Counselings. „Im Peer Counseling beraten ausschließlich Menschen mit Behinderung die Ratsuchenden. Dieser Aspekt sorgt in der Beratungspraxis für eine größere Vertrauensbasis und gleichzeitig wirken wir Berater als Rollenvorbild. Dies ist eine wunderbare und effektive Methode“, so die Vorsitzende Janine Kolbig. Peer Counseling ist ein professionelles Beratungskonzept, dass in der amerikanischen Independent -Living-Bewegung entstanden ist und sich mit der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung auch in Deutschland  durchgesetzt hat.

Das ZSL Nord ist wie gesagt ebenso aktiv in der Behindertenpolitik tätig. Beispielsweise organisierte der Verein Anfang Juli eine 24-Stunden-Mahnwache. Innerhalb dieser wurde eine Podiumsdiskussion mit unterschiedlichen Parteien abgehalten, um auf die Mängel im Kabinettsentwurf des Bundesteilhabegesetzes aufmerksam zu machen. „Da Menschen mit Behinderung eine sehr kleine Lobby haben, ist es umso wichtiger, diese politische Arbeit zu verfolgen. Wir wollen das Menschen mit Behinderung die gleichen Rechte in der Gesellschaft, wie Menschen ohne Behinderung bekommen und dass die UN-Behindertenrechtskonvention endlich im vollen Umfang umgesetzt wird. Dieses Ziel ist jedoch ein weiter Weg, den wir gemeinsam mit anderen Organisationen gehen wollen und müssen. Denn derzeit fühlt es sich für uns Betroffene so an, als ob die bevorstehenden Veränderungen durch das neue Teilhabegesetz weitere Einschränkungen bringen werden!“, äußert sich Rolf Henninges, der als Kassenwart im Verein tätig ist.

Der Verein ZSL Nord e.V. sucht stetig nach neuen Mitgliedern und Unterstützern. Bei Interesse kann man das ZSL Nord telefonisch unter 040 – 57010978 oder per Mail an info@zsl-nord.de erreichen.

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