Protest: Menschen mit Behinderung fordern Teilhabe

Demo vom 5. Mai letzten Jahres in Berlin, dem Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderungen. Foto: Irina Tischer
Demo vom 5. Mai letzten Jahres in Berlin, dem Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderungen.
Foto: Irina Tischer

Am heutigen Europäischen Protesttag für Menschen mit Behinderungen fordert der Verein Mobil mit Behinderung (MMB) die Regierungsverantwortlichen auf, die uneingeschränkte gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen nicht weiter in die Zukunft zu verschieben und sowohl sich selbst, als auch der Gesellschaft und den einzelnen Betroffenen einen politischen Richtungswechsel zuzutrauen.

„Es geht beim Teilhabegesetz um nichts geringeres als die Verwirklichung von Menschenrechten. Wenn es im Grundsatz dabei bleibt, dass Menschen mit Handicap ihre behinderungsbedingten Nachteile, je nach persönlichem Einkommens- und Vermögensstand, selber auszugleichen müssen, verstößt das nach wie vor gegen die UN-Behindertenrechtskonvention und gegen unser Grundgesetz. Das wäre die Fortsetzung einer unerträglichen Bevormundungspolitik, die wir nicht hinnehmen werden“, sagte Detlef Wapenhans vom MMB.

„Wegen einer diskriminierenden Grundhaltung, die sich bis dato durch die Gesetzgebung, Verordnungen und Vorschriften zieht, sind behinderte Menschen immer wieder gezwungen, ihre Ansprüche mühsam, kräftezehrend und oft jahrelang vor Sozialbehörden und Gerichten durchzusetzen“, erklärte der MMB-Vereinsvorsitzende Heinrich Buschmann. Die körperlichen Beeinträchtigungen erscheinen manchen Betroffenen angesichts dieser gewaltigen Hürden vergleichsweise handhabbar. Wenn sich der Grundton der Gesetzgebung nicht ändert, werden die Behördenkämpfe weitergehen. Betroffene verlieren kostbare Lebenszeit. Deshalb fordern wir eine gleichberechtigte Teilhabe – und zwar jetzt!“

PM/AWS

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