Rekordsieg im Jubiläumspiel gegen Altmeister München

RSV Lahn Dill gegen München
Helau: Prinz Axel I. und Prinzessin Sabine II. samt Hofstaat hielten Einzug in der fünften Jahreszeit. Foto: Lukas Kapfer

Das 60. Pflichtspiel der beiden erfolgreichsten deutschen Rollstuhlbasketball-Vereinsmannschaften wurde am Samstagabend in Wetzlar zu einer einseitigen Angelegenheit, bei der der RSV Lahn-Dill am Ende den höchsten Erfolg über den USC München in 31 gemeinsamen Erstligajahren feiern konnte. Vor 950 Zuschauern demontierten die Mittelhessen die Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt mit 91:28 (18:8/45:16/65:20) und setzten damit im ersten Heimspiel des Jahres eine klare Duftmarke.

Die Partie am 12. Spieltag der RBBL war dabei der geforderte nächste Leistungsschritt für den gastgebenden Tabellenzweiten aus Wetzlar, den Trainer Nicolai Zeltinger zu Beginn des Jahres im Hinblick auf die bevorstehenden ersten Entscheidungen gefordert hatte. „Insbesondere unsere Verteidigung war heute schon nahezu dort, wo wir sie letztendlich haben wollen, auch wenn wir uns hier weiter steigern müssen in Hinblick auf die kommenden Aufgaben“, war der 44-jährige RSV-Trainer mit der Vorstellung seines Teams mehrheitlich sehr zufrieden.

Unter den Augen ihrer Tollitäten Prinz Axel I. und Prinzessin Sabine II. samt Hofstaat aus Gießen war der Auftakt zwar etwas verhalten, doch nach dem 8:2 (5.) platzte zumindest bei den Hausherren der Knoten. Hierfür war vor allem Routinier Dirk Köhler verantwortlich, der die guten Anspiele seiner Teamkollegen in dieser Phase mit zwei so genannten Drei-Punkte-Spielen zum 18:2 (8.) nutzen konnte, ehe auch der USC zum Ende des ersten Viertels endlich seinen ersten Feldkorb durch Nationalspieler Sebastian Magenheim erzielen konnte.

Den Turbo so richtig gezündet hat der RSV Lahn-Dill dann im jedoch zweiten Spielviertel, als vor allem Center Joe Bestwick und Kapitän Michael Paye im schönen Wechsel hochprozentig vollstreckten. Letztgenannter war es auch, der nach der Schlusssirene mit 27 Punkten nicht nur Topscorer der Partie war, sondern mit zusätzlichen zehn Assists und acht Rebounds dem Spiel gegen den USC auch seinen Stempel aufdrücken konnte.

Die Verteidigung der Hausherren zog den defensiven Schraubstock nun enger und enger und beraubte den Rekordmeister im Spielaufbau damit jeglicher Entfaltungsmöglichkeiten. Aus diesem Druck heraus konnten die Wetzlarer Rollis nun das Tempo in der eigenen Offensive kreieren, das in den letzten Wochen oftmals gefehlt hat. Das 32:14 (16.) erzielte der mit am Ende 22 Punkten ebenfalls offensiv starke Thomas Böhme, ehe kurz vor der Pausensirene Youngster Nico Dreimüller einen Dreier von jenseits der 6,75m-Markierung zum 45:16 in die USC-Reuse einschweben ließ. „Nico hat heute ebenfalls sehr stark gespielt, er ist mit seinem Talent auf den Spuren von Tommy Böhme“, lobte Zeltinger nach der Begegnung die erst vor Monatsfrist 18 Jahre alt gewordene Nachwuchshoffnung des RSV.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Bild dann weiter fort. Bis zur 28. Spielminute schien der USC München offensiv nicht mehr stattzufinden, erst Neuzugang Florian Ewertz war es, der mit seinem ersten Korb zum 55:18-Zwischenstand etwas Zählbares für den Gast erzielen konnte. Erst jetzt zeigte sich auch USC-Center Suad Sutic, der bis dato bei einer Trefferquote von nur 20 Prozent von der RSV-Verteidigung nahezu eliminiert werden konnte. Mit sechs seiner insgesamt sieben Punkte konnte der Bosnier beim 65:24 (31.) aus Wetzlarer Sicht in dieser Phase zumindest etwas für Ergebniskosmetik sorgen, ehe ein Dreier von Nationalspieler Böhme dies jäh beendete und die Schlussoffensive des Tabellenzweiten aus Mittelhessen einläuten sollte.

Der 24-jährige Nationalspieler erzielte im Schlussviertel noch einmal 14 Punkte und schraubte seine Ausbeute am zwölften Spieltag auf stolze 22 Zähler, die nur noch vom überragenden Kapitän Paye übertroffen wurden. Am Ende hatte der RSV nicht nur vom Ergebnis her für klare Verhältnisse gesorgt, sondern diese auch mit den statistischen Werten unterstrichen. Eine Rebound-Bilanz von 49:30 und eine Trefferquote von 56 zu 19 Prozent sprechen hier eine sehr eindeutige Sprache.

Am kommenden Wochenende reist der RSV Lahn-Dill nun auf den Betzenberg zu den FCK Rolling Devils, wo am Samstag das Fernduell gegen die zeitgleich zuhause gegen Trier erfolgreichen Thuringia Bulls in seine nächste Runde geht.

Lahn-Dill: Michael Paye (27), Thomas Böhme (22/2 Dreier), Joe Bestwick (11), Dirk Köhler (10), Steve Serio (8), Jan Haller (4), Felix Schell (4), Nico Dreimüller (3/1), Björn Lohmann (2), Annabel Breuer, Christopher Huber.

München: Kim Robins (10), Sebastian Magenheim (8), Suad Sutic (7), Florian Ewertz (2), Sebastian Sauer (1), Lisa Nothelfer, Christoph Vo.

 

RBBL, 12. Spieltag
RSB Thuringia Bulls Doneck Dolphins Trier 89:58
RSV Lahn-Dill USC München 91:28
BG Baskets Hamburg FCK Rolling Devils 71:73 nV
BSC-Rollers Zwickau RBC Köln 99ers 73:61
Hannover United Mainhatten Skywheelers 67:46

 

RBBL Tabelle
1. RSB Thuringia Bulls 12 24:0 1072:558 +514
2. RSV Lahn-Dill 12 22:2 974:550 +424
3. Doneck Dolphins Trier 11 14:8 827:723 +104
4. BG Baskets Hamburg 12 14:10 841:749 +92
5. BSC-Rollers Zwickau 12 14:10 773:836 -63
6. FCK Rolling Devils 12 10:14 756:872 -116
7. USC München 12 10:14 730:879 -149
8. Mainhatten Skywheelers 11 6:16 545:816 -271
9. Hannover United 12 2:22 600:843 -243
10. RBC Köln 99ers 12 2:22 695:988 -293

 

RBBL, 13. Spieltag
RBC Köln 99ers BG Baskets Hamburg 23.01.
USC München Hannover United 23.01.
Doneck Dolphins Trier BSC-Rollers Zwickau 23.01.
FCK Rolling Devils RSV Lahn-Dill 23.01.
Mainhatten Skywheelers RSB Thuringia Bulls 23.01.

Andreas Joneck

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