Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé verstärkt das „Team Sopur Quickie“

Alhassane Baldé mit Vico Merklein und Christiane Reppe. Foto: Sopur
Alhassane Baldé mit Vico Merklein und Christiane Reppe. Foto: Sopur

Der Leistungssportler Alhassane Baldé ist das neueste Mitglied im Sportlerteam des Rollstuhl- und Handbike-Herstellers Sunrise Medical. Der Bonner mit westafrikanischen Wurzeln und das „Team Sopur Quickie“ nehmen es gemeinsam bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro mit der Konkurrenz auf.

„Back to the roots“ heißt es für Alhassane Baldé. Denn bereits im Jahr 1991 wurde der damals Sechsjährige als jüngster Athlet ins Team Sopur Quickie aufgenommen. Der von Geburt an Querschnittgelähmte kam im Alter von vier Jahren aus dem westafrikanischen Guinea nach Deutschland und begann bald eine erfolgreiche Karriere im Behindertensport. Zu seinen größten Erfolgen zählen zwei Silbermedaillen bei der Europameisterschaft 2014 in Wales über die 1500 m und 5000 m Distanz, die Weltranglistenplatzierung 2014 auch über die 1500 m und 5000 m Distanz mit Platz 3 und Platz 6 sowie seine Teilnahme an den Paralympischen Spielen in Peking 2008. Sein großes Ziel heißt Gold bei den Paralympics in Rio 2016!

Team Sopur Quickie-Teammanager Errol Marklein und ein Mini-Rennrollstuhl haben Baldés Lebensweg 1997 entscheidend geprägt. Errol Marklein, selbst einer der erfolgreichsten Behindertensportler Europas, trifft den damals Sechsjährigen auf der Reha-Care Messe in Düsseldorf. Dort erregt ein kleiner Rennrollstuhl die volle Aufmerksamkeit des Jungen. Als er das Einzelstück kurz darauf als Geburtstagsgeschenk vom Spitzensportler persönlich überreicht bekommt, ist er nicht mehr zu bremsen. Im gleichen Jahr übernimmt Marklein selbst das Training des gebürtigen Guineers. Die ersten Erfolge sind bald zu verbuchen.

1999 nimmt Baldé zum ersten Mal am Berlin Marathon teil. Es folgen u. a. die Paralympischen Spiele in Athen 2004, wo er es bis ins Halbfinale des 1500 Meter-Rennens schafft. 2006 erhält er die Auszeichnung „Sportler des Jahres“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Die Leidenschaft für den Sport ließ ihn nicht mehr los: „Es begeistert mich, ein Hightech-Gerät zu fahren, das ich ohne Übersetzung antreibe, um damit Rennen zu fahren und immer schneller zu werden. Ich liebe es, die Geschwindigkeit zu spüren und meine Leistungsgrenze zu erleben“, so Baldé.

Auch sein Leben abseits der Rennstrecke ist vor allem von Lebensfreude und dem starken Willen, immer weiter vorwärts zu kommen, geprägt. 2009 nutzte Baldé eine gesundheitsbedingte Pause vom Leistungssport und verließ das Team Sopur Quickie, um sich voll und ganz seinem dualen Arbeitsmarktmanagement-Studium zu widmen und neue Energie für die nächsten großen sportlichen Ziele zu sammeln.

Zurzeit widmet er sein Training der Qualifikation für die IPC Athletics WM, die im Oktober 2015 in Katar ausgetragen wird. Im April nimmt er an der Marathon WM in London teil und wird alles daran setzen, den deutschen Rekord über die 5.000 Meter-Distanz zu knacken. Auch in Zukunft will er sich ständig weiterentwickeln und seine Grenzen und Möglichkeiten austesten. Nach den Paralympischen Spielen 2016 in Rio wird er auf das Handbike umsteigen und seine sportliche Karriere im Liegefahrrad fortsetzen.

 

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