Rolling Chocolate nehmen Rosenheim die Chance zum Klassenerhalt

Rolling Chocolate gegen Rosenheim
Christian (li.) & Thomas (re.) Gumpert feierten am 26.02. noch ihren 26. Geburtstag und am 27.02. zwei weitere Punkte im Kampf um den Klassenerhalt! Foto: Rollt

Mit einem 61:51-Sieg über Rosenheim bleiben die SGK Rolling Chocolate weiterhin drittstärkste Kraft in der 2. RBBL Süd (RBBL = Rollstuhlbasketball Bundesliga). Mit dem Sieg nahmen die Neckarstädter dem Aufsteiger vom Chiemsee nun auch noch die letzte Chance, den Ligaverbleib aus eigener Kraft zu schaffen. Die Kirchheimer Rollstuhlbasketballer mussten am vergangenen Samstag die Auswärtsfahrt ins 430 km entfernte Rosenheim ersatzgeschwächt antreten. Um 11 Uhr vormittags, zu einer für Zweitligaverhältnisse unchristlichen Zeit, stellten sich die „jungen Wilden“ der zwölften Herausforderung, Punkte auf fremden Parkett einzufahren. Dass dies kein Selbstläufer werden würde, mussten die Chocolate schon nach 5 Minuten Spielzeit resümieren. Der Zwischenstand Mitte des ersten Viertels lautete Rosenheim 11 – Heidelberg 2 Punkte!

Trainer Marco Hopp reagierte auf diesen Zwischenstand mit einer Auszeit und rüttelte seine Mannschaft wach. Nun kam der behäbig und träge wirkende Gast vom Neckar langsam ins Rollen und konnte den Spielstand zum Ende des ersten Viertels auf 14:13 für Rosenheim korrigieren. Point-Guard Max Grubmüller und Shooting-Guard Christian Gumpert sorgten beinahe im Alleingang dafür, die Heidelberger Rollis wieder in Schlagdistanz zu bringen.

Leider lief es bei den Heidelbergern auch nach der Viertelpause nicht wirklich rund. Einzig Center Andre Hopp konnte sich mühsam der Doppeldeckung der Rosenheimer entziehen und hielt seine Farben auf Kurs. Am Ende des zweiten Viertels stand jedoch immer noch ein ernüchterndes 32:25 auf der Anzeigetafel, wohlgemerkt für Rosenheim.

Trainer Marco Hopp nutze die Halbzeitpause um sein verunsichert wirkendes Team moralisch wieder aufzubauen und ihnen wieder Selbstvertrauen gegen verbissen kämpfende Rosenheimer, mit in die letzten zwei Spielviertel zu geben.

Nun platzte endlich der Knoten bei den „jungen Wilden“! Mit einer energischen Verteidigung und einer erheblichen Tempoverschärfung überrollten die „Chocoboys“ nun immer müder werdende Rosenheimer. Durch eine sprichwörtliches Powerplay, angeführt von Center Sven Eckhardt und Center Andre Hopp, stellten die Kirchheimer den Spielverlauf beinahe auf den Kopf und gewannen das dritte Viertel mit 21:16.

Jetzt brachen alle Knoten und die SGK Rolling Chocolate drehten völlig am Rad. Es wirkte, als hätten Kapitän Andre Hopp (24P) und Center Sven Eckhardt (17P) das dritte Viertel gebraucht um sich einzuspielen und punkteten nun nach Belieben. Auch die mannschaftlich geschlossene Verteidigung der Kirchheimer stand wie ein Bollwerk, und letztendlich belohnten sich die Heidelberger mit einem 15:3 gewonnen Abschlussviertel gegen völlig überfordert und konsterniert wirkende Rosenheimer. Alles in allem stand am Ende dieser Begegnung ein verdienter und hart erarbeiteter 61:51 Erfolg über den nun wieder feststehenden Absteiger der 2. RBBL Süd, der nach einem Jahr zweite Bundesliga nun wieder den schweren Gang in Richtung Regionalliga antreten muss.

„Wenn mir vor dieser Saison jemand gesagt hätte, dass ich mit meinem neuformierten Team drei Spieltage vor Ende der Saison auf Rang drei der 2. RBBL Süd rangiere, hätte ich denjenigen für einen unwissenden Optimisten gehalten. Zum Jahreswechsel trennten unseren dritten Platz zu einem der Abstiegsplätze gerade mal zwei Pünktchen. Mit einer Niederlage am heutigen Spieltag hätten wir sogar rechnerisch immer noch um den Ligaverbleib zittern müssen. Umso unglaublicher ist es für mich, dass wir jetzt schon wieder in der kommenden Spielzeit für die 2. RBBL Süd planen können. Diese Mannschaft begeistert mich durch die ganze Saison! Entgegen aller Widrigkeiten steht mein Team ein ums andere Mal auf dem Parkett und erarbeitet sich Punkt für Punkt, erkämpft und erarbeitet sich jeden Korb um dem gemeinsamen Ziel einen Schritt näher zu kommen. Ein Team, ein Charakter dessen Motto „One Team – One Spirit“ nicht nur leere Phrasen sind, sondern die dieses Motte sprichwörtlich Leben!“, gab Trainer Marco Hopp nach dem Spiel freudestrahlend zu Protokoll.

Punkteverteilung Heidelberg:

  1. Gumpert (1); B. Scherke (4); S. Holzheu; Ch. Gumpert (7), D. Vogt; M. Grubmüller (6), N. Panousis (2); Eckhardt (17); A. Hopp (24)

(mh)

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