Schlaganfall-Lotsen helfen bei Wiedereingliederung

Setzen sich für eine bessere Versorgung von Schlaganfall-Patienten in der Nachsorge ein (v. l.): Dr. Michael Brinkmeier (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe), Olaf Müller (Geschäftsführer Carus Consilium Sachsen), Dr. Brigitte Mohn (Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe), Michael Bockting (Abteilungsleiter Sächsisches Staatsministerium für Soziales) und Prof. Dr. Darius Nabavi (Tagungsmoderator und stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, Berlin). Foto: obs/Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe/Werner Krüper
Setzen sich für eine bessere Versorgung von Schlaganfall-Patienten in der Nachsorge ein (v. l.): Dr. Michael Brinkmeier (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe), Olaf Müller (Geschäftsführer Carus Consilium Sachsen), Dr. Brigitte Mohn (Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe), Michael Bockting (Abteilungsleiter Sächsisches Staatsministerium für Soziales) und Prof. Dr. Darius Nabavi (Tagungsmoderator und stellvertretender Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, Berlin). Foto: obs/Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe/Werner Krüper

Schlaganfall-Patienten sollen in Deutschland nach dem Klinikaufenthalt künftig besser versorgt werden. Fachleute aus ganz Deutschland berieten darüber am Mittwoch in Dresden mit Vertretern von Krankenkassen und Rentensicherungen. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe möchte bundesweit so genannte Schlaganfall-Lotsen etablieren.

Mit 270.000 Betroffenen jährlich ist der Schlaganfall eine der großen Volkskrankheiten. Akut und in der Rehabilitation sind Schlaganfall-Patienten gut versorgt. Doch in der häuslichen Nachsorge gehen viele Effekte verloren. Patienten sind oft überfordert, sie scheitern an den Hürden unseres Gesundheitssystems und benötigen dringend Beratung und Begleitung. Was ihnen fehlt, ist eine sektorenübergreifende Organisation ihrer Behandlung mit einem festen Ansprechpartner. Hausärzte sind mit dieser Aufgabe in der Regel zeitlich überfordert.

Schlaganfall-Lotsen sind wirksam

Ein so genanntes Case Management mit einem Schlaganfall-Lotsen nach dem Modell der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe könnte die Lösung sein. Der Lotse begleitet und berät die Patienten, bis sie in der Lage sind, ihre weitere Versorgung selbst zu organisieren. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat ein Projekt mit Schlaganfall-Lotsen in ihrer Heimatregion Ostwestfalen-Lippe erfolgreich durchgeführt. Nun soll durch ein Folgeprojekt, von dem deutlich mehr Patienten profitieren werden, der positive Effekt der Lotsen-Betreuung wissenschaftlich nachgewiesen werden.

In den vergangenen Jahren sind in Deutschland verschiedene regionale Projekte mit ähnlichen Ansätzen entstanden. Auf der Dresdener Tagung präsentierten sie ihre Ergebnisse. In Ostsachsen konnte bereits nachgewiesen werden, wie wirksam die Begleitung durch einen Lotsen sein kann. Seit 2011 läuft in Dresden ein Lotsenprogramm. Eine erste Evaluation zeigte, dass die so betreuten Patienten weniger wiederholte Schlaganfälle erleiden und eine höhere Lebensqualität haben.

Voll auf Linie von Politik und Kostenträgern

Wie sehr die Deutsche Schlaganfall-Hilfe und die regionalen Akteure mit ihren Projekten auch politisch auf Linie liegen, zeigt der von der Bundesregierung aufgelegte Innnovationsfonds. Die Bundesregierung will damit neue Versorgungsformen fördern. Ziel ist insbesondere die Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung in Deutschland. Auch Vertreter von Krankenkassen und Rentenversicherungen machten deutlich, dass sie Case Management für ein zukunftsweisendes Modell halten. Ziel der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ist es, dass mittelfristig allen Schlaganfall-Patienten in Deutschland ein Lotse zur Seite stehen kann und Kostenträger das Lotsen-Programm in ihren Leistungskatalog aufnehmen.

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