„Sehen wie die Welt am Samstagabend aussieht!“

Titelverteidiger RSV Lahn-Dill muss wie im Vorjahr am kommenden Samstag einen Matchball im Kampf um die Deutsche Meisterschaft abwehren, um ein drittes und dann alles entscheidendes Finalspiel zu erzwingen. Nach ihrer 58:70-Heimniederlage vor Wochenfrist, sind die Wetzlar Rollis nun am Samstagabend um 18 Uhr bei den RSB Thuringia Bulls gefordert. Schaffen Sie den Ausgleich kommt es in der „best-of-three“ Playoffserie am Sonntag um 14 Uhr zu einem weiteren Endspiel an gleicher Stätte.

Blickrichtung
Konzentrierter Blick Richtung Final Nummer zwei, der RSV Lahn-Dill. Foto: Armin Diekmann

„Natürlich ist unser Ziel ein drittes Finalspiel und ebenso natürlich sind wir in der Lage dazu“, gibt RSV-Trainer Nicolai Zeltinger die sportliche und mentale Ausrichtung vor. Dass es schwer wird bei den zuletzt sehr stark auftretenden Thüringern und in deren Halle für den 1:1-Ausgleich zu sorgen, ist ebenso klar. Hierbei müssen sich die Mittelhessen vor allem am letzten Spielviertel der vergangenen Partie orientieren, in dem Kapitän Michael Paye & Co. aus fast aussichtsloser Position heraus einen beeindruckenden 19:1-Lauf auf das Parkett legten, der die Partie noch einmal spannend machte. „Und dann werden wir sehen wie die Welt am Samstagabend aussieht“, schmunzelt der 44-jährige Zeltinger.

Wichtig ist vor allem, dass die Mannschaft nach der über drei Viertel schwachen Vorstellung vom letzten Samstag den Kopf wieder frei und die Sicherheit im Abschluss zurückbekommt. Leistungsträger wie Kapitän Paye, sein scheidender US-Landsmann Steve Serio oder aber Nationalspieler Thomas Böhme sind hierbei wichtige Faktoren. „Wir haben gut analysiert, trainiert und sind aufgeräumt. Entscheidend wird nicht nur sein was wir taktisch, sondern auch wie wir mental spielen“, so Nicolai Zeltinger weiter. Und dies ist dem RSV Lahn-Dill vor Jahresfrist schon einmal geglückt, als er mit einer noch deutlicheren 61:78-Niederlage aus Spiel eins in Thüringen zurückkam und mit zwei emotionalen Auftritten die Playoff-Serie doch noch wenden konnte.

Auf der Gegenseite steht ein Team, dass nicht erst in diesem Jahr auf Augenhöhe mit dem RSV Lahn-Dill agiert. Schon im Vorjahr, als die Wetzlarer in allen drei Wettbewerben die Nase teils hauchdünn vor den Thüringern hatten, war zu erkennen, dass vor den Toren der Landeshauptstadt Erfurt ein Team der europäischen Spitzenklasse gereift ist. Allen voran zeigte vor Wochenfrist der deutsche Nationalspieler André Bienek eine bärenstarke Leistung, erzielte in Spiel eins 26 Punkte, davon alleine drei Dreier binnen des ersten Viertels. Neben dem 29-jährigen aus Castrop-Rauxel gehören der Schwede Joakim Linden, der Finne Teemu Partanen und der Lette Raimund Beginskis zu den Leistungsträgern, die unter dem Korb durch Aliaksandr Halouski eine nahezu perfekte Ergänzung erfahren.

Vor allem in der eigenen Verteidigung ist der RSV also gefordert, die offensiv starken Gastgeber in ihren Kreisen einzuengen. Dies gelang zuletzt nur bedingt, wobei natürlich zu attestieren ist, auf welch hohem Niveau die Thuringia Bulls vor allem im dritten Viertel in der August-Bebel-Sporthalle aufspielten, fast einem schweizerischen Uhrwerk gleich. Dies gilt es frühzeitig zu unterbinden, um selbst aus einer aggressiven Verteidigung heraus ein druckvolles Offensivspiel zu initiieren. Gelingt beides, dürfte die Welt am Samstagabend für den RSV Lahn-Dill gar nicht so schlecht aussehen.

Andreas Joneck

RBBL Playoff Finale, Spiel 1
RSV Lahn-Dill RSB Thuringia Bulls 58:70
RBBL Playoff Finale, Spiel 2
RSB Thuringia Bulls RSV Lahn-Dill 16.04., 18:00
RBBL Playoff Finale, Spiel 3 (optional)
RSB Thuringia Bulls RSV Lahn-Dill 17.04., 14:00

 

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