Zuhause statt Heim

LWL Münning
LWL-Sozialdezernent Matthias Münning.
Foto: LWL

Die beiden Landschaftsverbände in NRW sind nach eigenen Angaben bundesweit führend beim Ambulant Betreuten Wohnen von Menschen mit wesentlichen Behinderungen. Die Zahl der Menschen, die in den eigenen vier Wänden statt in einem Wohnheim leben, hat sich innerhalb von zehn Jahren in Westfalen-Lippe mehr als verdreifacht: Derzeit werden 26.000 Menschen mit wesentlicher Behinderung in ihrer eigenen Wohnung betreut, 2004 waren es etwas über 8.000 (Zahlen für NRW: 2014: 57.332, 2004: 15.290). 53 Prozent der betroffenen Menschen in Westfalen-Lippe wohnen damit nicht mehr im Heim (47 Prozent) sondern im eigenen Zuhause, wo sie stundenweise betreut werden.

„Die gemeinsamen Anstrengungen mit den Städten und Kreisen zeigen gute Ergebnisse“, so Matthias Münning, Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), vergangene Woche in Münster vor dem LWL-Sozialausschuss. Um einen „weiteren Impuls in Richtung ambulante Betreuung“ zu setzen, startet die LWL-Behindertenhilfe ein Projekt mit zwei zusätzlichen Mitarbeitern (befristet), die bei der Vermittlung unterstützen sollen. Nach den Berechnungen des LWL können dadurch bis 2018 weitere 750 Menschen mit wesentlicher Behinderung in die eigene Wohnung ziehen. Damit lassen sich nach Angaben von Münning jährlich 1,3 Millionen Euro sparen, da ein Platz im Heim teurer ist als das ambulant betreute Wohnen. Der LWL-Sozialausschuss hat das Programm befürwortet, endgültig beschließen wird der Landschaftsausschuss am 10. März.

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