Authentisch, ehrlich und kompakt: Lea Voitel und ihre Informationsplattform Handicaptation

Authentisch, ehrlich und kompakt: So beschreibt Lea Voitel ihre Informationsplattform Handicaptation. Hiermit möchte sie erreichen, dass Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen nicht mehr lange nach Informationen suchen müssen, sich sicher und motiviert fühlen und als ersten Schritt auf ihrem Weg in die Selbstbestimmung (eigene Wohnung, Assistenz, Arbeitsplatzsuche et cetera) niedrigschwellig eine Möglichkeit der Beratung finden. „Auf der anderen Seite möchte ich Sichtbarkeit schaffen, nicht aufdringlich oder belehrend, sondern mit Leidenschaft, Ehrgeiz und vor allem unkompliziert“, erklärt sie.

 

Die Idee hierzu entstand bereits 2016. Lea erinnert sich: „Ich wollte mich politisch zum Bundesteilhabegesetz äußern und trat mit den Abgeordneten meiner Region in Verbindung. Die Antworten, die ich erhielt, teilte ich online. Artikel schrieb ich bereits mit 14, meistens über die Reisen mit meiner Familie oder auch über Filme, die mich berührten. Ich wollte zudem Aufklärungsarbeit leisten. Also schuf ich mir nach und nach eine Plattform, auf der all das einen Platz fand. Ich konnte gut schreiben und mochte es, mir eine eigene Internetseite aufzubauen. Mit 16 schrieb ich dann das erste Mal einen Blogbeitrag für die Aktion Mensch. Seitdem gibt es immer wieder kleine und größere Aufträge und ich habe sowohl mich als auch Handicaptation über die Jahre weiterentwickelt.“
Handicaptation richtet sich an Menschen mit (körperlicher) Behinderung und ihre Angehörigen. Sie finden hier persönliche Online-Beratung (System ist im Aufbau), praxisnahe Tipps und wertvolle Hinweise zu Themen wie Persönliche Assistenz, Teilhabe und rechtliche Fragen. Außerdem gibt es immer wieder spannende Reiseberichte. Unternehmen, Schulen oder Träger aus dem sozialen Bereich, die Lea Voitel einmal live erleben wollen, können sie für einen Vortrag anfragen. „Ich stelle mich auf individuelle Bedürfnisse und Fragen ein und zusammen finden wir gute Lösungen.“ Gewisse Teile von Handicaptation richten sich aber auch an Fachkräfte der Sozialen Arbeit. Denn: „Mittlerweile ist Handicaptation mehr als eine Informationsplattform zu Themen des selbstbestimmten Lebens. Ich halte nun auch regelmäßig Vorträge über meine Reisen, meinen Lebensweg, meine Ausbildung zur Peer Counselorin, über das Persönliche Budget und Assistenz und noch vieles mehr. Außerdem schreibe ich weiterhin Artikel in Zeitschriften, meistens über meine Reisen.“ Nach ihrem Studium möchte Lea dann eine Online-Beratungsplattform aufbauen. „Ich möchte Menschen mit Behinderung bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre eigenen Ressourcen zu entdecken. Außerdem ist mir wichtig, möglichst viele Information leicht verständlich auf einer Website zu bündeln. Ich möchte Menschen miteinander vernetzen, Fachkräfte sensibilisieren, eine internationale Perspektive aufzeigen und später eine möglichst barrierefreie und authentische Beratung anbieten. Ich möchte inspirieren und aufzeigen, was alles möglich ist.“
Künftig soll die Beratungsplattform technisch ausgebaut, bekannter gemacht und erste Kunden und Kundinnen gewonnen werden. „Außerdem werde ich wieder einige Vorträge halte und ganz bestimmt großartige Begegnungen haben. Die nächsten Reisen sind auch schon in Planung. Alles in allem möchte ich Handicaptation für mich als eine echte Zukunftsperspektive aufbauen und hoffe, dass auch viele andere von meiner Unterstützung profitieren können und ihren selbstbestimmten Weg gehen.“