DBS-Präsident wird 70

DBS Präsident
Friedhelm Julius Beucher. Foto: DBS

Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Von Amtsmüdigkeit ist der umtriebige Präsident jedoch weit entfernt. Er reist auch mit 70 noch durch das In- und Ausland, um den Behindertensport durchsetzungsstark zu vertreten und weiter auf die Bühne der Öffentlichkeit zu rücken. Dies auch auch als Delegationsleiter des deutschen Teams bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro, die in 48 Tagen beginnen.

2009 wurde der Kommunalpolitiker, frühere Bundestagsabgeordnete (1990 bis 2002) und Schulleiter Friedhelm Julius Beucher mit seiner Pensionierung als Rektor einer integrativen Schule zum ehrenamtlichen Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbandes gewählt.

Es ist eine Tätigkeit, die den vorherigen Kuratoriumsvorsitzenden des DBS zeitlich stark beansprucht, in der er allerdings auch vollkommen aufgeht. Mit großem Engagement und noch mehr Leidenschaft versucht Beucher den Sport von Menschen mit Behinderung in Deutschland voranzutreiben. Mit Erfolg. Seit der Bergneustädter an der Spitze des 640.000 Mitglieder starken Verbands steht – es ist der größte Behindertensportverband der Welt – hat er viel bewegt. Klare Botschaften, eine gesunde Hartnäckigkeit und das stetige Werben um Aufmerksamkeit für die Spitzenleistungen „seiner“ Athletinnen und Athleten zeichnen Beucher aus. Bei seinen vielen Terminen zwischen Kiel und München sowie Aachen und Leipzig fordert er Respekt für die beeindruckenden Leistungen von Menschen mit Behinderung – und kein Mitleid.

In seiner Amtszeit sind unter anderem die Medaillenprämien für die Paralympics-Sieger an die der Olympia-Gewinner angepasst worden. Die TV-Berichterstattung über die Paralympics hat sich verdoppelt. Ein Zufall? Wohl kaum. Beucher kämpft darum, wenn es um die Belange seines Verbandes geht und darum, die öffentliche Wahrnehmung für den Behindertensport zu steigern. Das wusste auch die dreifache Paralympics-Siegerin im Schwimmen Kirstin Bruhn: „Die Tendenzen des paralympischen Sports sind seit den Paralympics in Athen 2004 stetig besser geworden. Mit Friedhelm Julius Beucher an der Verbandsspitze bin ich sehr optimistisch, dass es weiter so bergauf geht“, sagte Bruhn bereits 2009. Und sie sollte Recht behalten. Zufrieden gibt sich Beucher trotz der positiven Entwicklung mit dem Status quo nicht. Warum auch, schließlich ist noch Luft nach oben vorhanden und der Weg in die Mitte der Gesellschaft erscheint teilweise noch weit.

Zu seinen Athletinnen und Athleten hat Beucher ein gutes, offenes Verhältnis. Ob Weitsprung-Weltrekordler Markus Rehm oder die fünffache Goldmedaillengewinnerin der Paralympics in Sotschi 2014, Anna Schaffelhuber – der Bergneustädter steht in engem Austausch mit ihnen und holt regelmäßig Weltklasse-Athleten zum traditionellen Großen Sportabend nach Bergneustadt. Ein Präsident „zum Anfassen“ sozusagen, der dadurch auch nicht selten direkt mit den Sorgen und Anliegen seiner Sportler konfrontiert wird.

Das Vorantreiben der Inklusion sieht Beucher als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Einerseits muss man die Barrieren aus den Köpfen der Menschen bekommen sowie behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammen bringen – dies gelingt durch verschiedene Inklusionsveranstaltungen, die den gegenseitigen Austausch ermöglichen, und natürlich gemeinsames Sporttreiben“, sagt der Bergneustädter und fügt hinzu: „Andererseits müssen auch die alltäglichen Barrieren wie beispielsweise Treppen, Bordsteinkanten, zu enge Türen und Toiletten durch Umbauten überwunden und so barrierefrei gestaltet werden.“

Quelle: DBS

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