Diskussion in Baden-Württemberg um Sonderschulen

Schule Inklusion
Welche Türen sich für behinderte Schüler öffnen sollen, darüber wird in der Politik heftig diskutiert. (CC BY-SA 2.0)

Die Opposition im baden-württembergischen Landtag hat den Grünen vorgeworfen, die Sonderschulen im Land abschaffen zu wollen. Nach einem Bericht des SWR forderte die CDU von der Regierung, dass Eltern behinderter Schüler ein Wahlrecht für ihre Kinder zwischen Regel- und Sonderschule erhalten sollten. Anlass für die Kritik sei ein parteiinternes Papier der Grünen gewesen. Darin seien Sonderschulen als pädagogische Fehlentwicklungen bezeichnet worden. Darüber empörte sich die Bildungsexpertin der CDU-Fraktion, Monika Stolz. In der Debatte um die Integration behinderter Kinder in Regelschulen (Inklusion) sprach Stolz laut dem SWR von „Bevormundungspolitik auf dem Rücken der Schwächsten im Land“. Sonderschulen abzuschaffen, schade Kindern, die dort besser gefördert würden als auf einer Regelschule.

Die Grünen im Landtag warfen der Opposition jedoch dem Bericht zufolge Panikmache vor. Es gebe in der Partei keinen Beschluss, die Sonderschulen abzuschaffen. Grünen-Sozialpolitiker Thomas Poreski soll jedoch gefordert haben, dass die Sonderschulen sich für einen gemeinsamen Unterricht mit Menschen ohne Behinderung öffnen sollten.

Kultusminister Andreas Stoch (SPD) unterstrich, dass Kinder mit Behinderung künftig frei wählen können, ob sie auf eine Sonder- oder eine Regelschule gehen möchten. Inklusion koste jedoch Geld. Die rot-grüne Landesregierung kündigte an, im Schuljahr 2014/15 in Baden-Württemberg 200 Lehrerstellen für Inklusion bereitzustellen. An den von Grün-Rot eingeführten Gemeinschaftsschulen gebe es derzeit schon 600 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Es könnten aber nicht alle Regelschulen ausreichend Angebote für den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung machen, schränkte der Kultusminister ein.

 

 

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