Neujahrstreffen der AMSEL

Multiple Sklerose
Gastredner Claus Schmiedel MdL (re.) an der Seite von AMSEL-Vorsitzenden Prof. Horst Wiethölter und AMSEL-Schirmherrin Ursula Späth. Foto: 2015 Jan Potente / AMSEL

Mit dem traditionellen Neujahrstreffen hat die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) in Baden-Württemberg e.V., in der Filderhalle in Leinfelden das neue Geschäftsjahr eröffnet. Vor 150 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Organisation wurden eine Bilanz des abgelaufenen Jubiläumsjahres der AMSEL gezogen und ein Ausblick auf die Aktivitäten 2015 gegeben. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Gastvortrag von Claus Schmiedel zum Thema: „Deutschland im Umbruch: Sozialpolitik für eine sichere Zukunft“. Der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion stellte drei Kernthemen der Sozialpolitik in den Fokus seines Vortrags: den neuen Blickwinkel auf Menschen mit Behinderung, die dringend notwendige Verbesserung in Hinblick auf die medizinische und pflegerische Versorgung und die Förderung und Entlastung von Familien. „Die selbstbestimmte Teilhabe von älteren Menschen und Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen liegt uns am Herzen. Wir machen uns daher stark für gute Arbeitsbedingungen in der Pflege, flexible Betreuungsangebote und die Unterstützung pflegender Angehöriger.“

Jubiläumsjahr im Rückblick

Einen Rückblick auf das Arbeitsjahr 2014 der AMSEL gab Adam Michel. Der Geschäftsführer der AMSEL hob zwei besondere Angebote der AMSEL hervor: eine Broschüre mit validen Daten zur Versorgungssituation MS-Erkrankter für Baden-Württemberg, die im Rahmen des Deutschen MS-Registers, einem Forschungsprojekt des DMSG-Bundesverbandes, erhoben wurden, und das interaktive „MS Kognition – Stärke Deine Fähigkeiten“. Michel freute sich ganz besonders über die Broschüre, die Fakten zu Diagnose und Therapie liefert. „Dank der Unterstützung der DAK Gesundheit, die die Erstellung der Broschüre gefördert hat, haben wir im 40. Jahr der AMSEL erstmals gesicherte Daten zu klinischen Charakteristika der MS, soziodemographischen Aspekten und zur Versorgungssituation MS-Erkrankter erhalten. Damit können wir unsere Aufklärungsarbeit und Unterstützung der Erkrankten noch zielgenauer ansetzen.“

Das neue Trainingsprogramm auf www.amsel.de trainiert mit Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Exekutivfunktionen Bereiche, die gerade im Alltag oft zu Schwierigkeiten führen und die familiäre und berufliche Situation belasten können. „Mit ‚MS Kognition – Stärke Deine Fähigkeiten‘ können alltagsrelevante Fähigkeiten spielerische geübt werden. Wir sind der TK Baden-Württemberg, die das Angebot finanziell gefördert hat, sehr dankbar, dass wir mit ihrer Hilfe ein für MS-Erkrankte so hilfreiches Tool entwickeln konnten.“ sagte Michel.

Für Prof. Dr. med. Horst Wiethölter, Vorsitzender der AMSEL, haben 2015 zwei Veranstaltungen und eine Broschüre einen besonderen Stellenwert: Der 10. Aktionstag, der ganz auf die Bedürfnisse junger MS-Erkrankter ausgerichtet ist, und der sowohl in Deutschland als auch in anderen nationalen MS-Gesellschaften Nachahmer gefunden hat und ein für den Herbst geplantes Ärztesymposium. „Ziel der Veranstaltung ist die Fortbildung von Ärzten, damit MS-Erkrankte die für sie bestmögliche Therapie erhalten. Und ein durchaus gewünschter Nebeneffekt ist, dass Ärzte gerade neu diagnostierte MS-Kranke auf die AMSEL und ihre Unterstützungsangebote hinweisen können.“ Eine Broschüre für Kinder mit einem MS-erkrankten Elternteil soll den Fokus auf deren besondere Situation richten. Darüber hinaus soll 2015 das Trainingstool „MS Kognition – Stärke Deine Fähigkeiten“ auch als App für Smartphones und Tablet-PC herausgebracht werden.

Goldene Ehrennadel für engagierten Mitstreiter

Seit vielen Jahren engagiert sich Prof. Dr. med. Christian Dettmers in der AMSEL. 2014 wurde der Ärztliche Leiter der Kliniken Schmieder in Konstanz in den Ärztlichen Beirat der AMSEL berufen. Ob bei Vorträgen, überregionalen Veranstaltungen oder in Chats, Prof. Dettmers steht der AMSEL mit seiner Expertise zur Verfügung. Das besondere Augenmerk des Neurologen ist die Fatigue (abnorme Ermüdbarkeit), die sowohl zu den häufigsten Symptomen bei MS zählt als auch zu den am schwersten zu behandelnden. Mit seiner offenen Art und seinem fachmännischen Rat steht er MS-Erkrankten als einfühlsamer und kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Für seinen großen und umfassenden Einsatz dankte ihm die AMSEL mit der Ehrennadel der AMSEL in Gold.

 

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