Die jungen Wilden mischen Europas Amputierten-Fußball auf

Das war der absolute Wahnsinn! Das Wochenende hat uns sehr viel Spaß gemacht. Es war eine tolle Erfahrung, mit amputierten Kids aus ganz Europa gemeinsam der Leidenschaft am Fußball nachzugehen“, schwärmten der 12-jährige Jonas und der ein Jahr jüngere Louis am Ende des Junior Camps.

Hinter den beiden deutschen Nachwuchskickern lagen drei intensive Tage, bei denen sich alles nur ums runde Leder drehte. Denn der europäische Amputierten Fußball Verband EAFF richtete vom 6.-9. Juli 2017 in Zusammenarbeit mit der UEFA die zweite Auflage des European Junior Camp aus. Dazu waren insgesamt 60 amputierte Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren nach Warschau eingeladen. In Begleitung eines Elternteils startete am Donnerstagmittag das große Abenteuer für Jonas und Louis. Nationalspieler Christian Heintz von Anpfiff Hoffenheim e.V. machte sich ebenfalls auf die Reise nach Polen, um vor Ort als einer von zwölf Trainern zu fungieren.
Nach der Begrüßung von Mateusz Widlak, Vorsitzender der EAFF, am Donnerstagabend, stand am Freitagmorgen bereits das erste Training auf dem Programm. Dazu wurden die Teilnehmer aus insgesamt neun Nationen in vier verschiedene Altersgruppen eingeteilt. Von Beginn an war zu spüren, dass Berührungsängste bei diesem Trainingslager keine Rolle spielen sollten.
„Es war großartig zu sehen, dass die Kids ohne irgendwelche Vorurteile sofort miteinander kommuniziert haben. Dies war einmal mehr die Bestätigung dafür, dass Fußball und der Sport im Allgemeinen verbindet“, zeigte sich Jonas Mutter begeistert vom Wochenende in Polen.

Während der insgesamt fünf Trainingseinheiten gab es von den internationalen Trainern vor allem im taktischen Bereich einige gute Lerninhalte. Auch Louis Vater lobte: „Die Organisatoren haben tolle Arbeit geleistet. Die Rahmenbedingungen waren perfekt und die Inhalte der Trainingseinheiten wurden sehr professionell vermittelt. Wenn es nach den Jungs gegangen wäre, dann würden wir noch eine ganze Woche hier in Warschau bleiben.“ Doch schweren Herzens mussten dann alle Teilnehmer am Sonntag wieder die Heimreise antreten. Mit im Gepäck für jeden Kicker: eine Urkunde, eine Medaille und die Gewissheit, dass dies sicherlich nicht die letzte Auflage des European Juniors Camp war.

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