Hexenkessel St. Vith wartet auf den RSV Lahn-Dill

Rollstuhlbasketball
Auf Jan Haller (#6) und seine Teamkollegen wartet am Samstag in St. Vith ein Kampf um jeden Zentimeter Parkett. Foto: Armin Diekmann

Tabellenführer RSV Lahn-Dill tritt am achten Spieltag der RBBL seine Dienstreise in die belgischen Ardennen an. In der für die Wetzlarer Rollis einzigen Partie außerhalb des Bundesgebietes kommt es am Samstag um 19:30 Uhr zur Partie gegen den Tabellenachten Roller Bulls. In der emotionalen Atmosphäre des Sportzentrums St. Vith dürfte dabei auch am Samstagabend ein Hexenkessel auf Kapitän Michael Paye & Co. warten. Den Belgiern droht in dieser Saison mit bisher erst einem Punktgewinn erneut der klassische Abstiegskampf. Im Heimspiel gegen den Titelverteidiger aus Mittelhessen stehen die Bulls bereits unter gehörigem Druck, da zeitgleich einer der beiden anderen verbliebenen Kandidaten für den Gang in Liga zwei im direkten Duell zwischen Jena und Köln punkten wird. Zudem verließ erst vor kurzem der im Sommer aus Gent gekommene Marc de Vos den Klub aus den Ardennen Richtung Flandern zum RBBC Laarne. Zwar kratzten die rollenden Bullen zuletzt in Frankfurt sowie zuhause gegen Trier (57:60) und Kaiserslautern (74:82) an Zählbarem, doch letztendlich konnte Spielertrainer Stefan Veithen bisher nur gegen Schlusslicht Jena Caputs mit 79:61 einen Erfolg bejubeln.

Gefährlichster Akteur ist der belgische Nationalspieler Lorenzo Boterberg, der seinen Kontrahenten bisher 16, 0 Punkte pro Spiel einschenken konnte. In der RBBL-Topscorerliste rangiert der 26-jährige Center damit auf Rang neun, eingerahmt von den RSV-Akteuren Steve Serio und Thomas Böhme auf den Plätzen acht und zehn. Teamintern folgen offensiv der erst 22-jährige Arthur Fievet (11,4 Punkte pro Spiel) und Routinier Jamaa Saadi (9,7). Das Hauptproblem der Belgier bleibt aber die Defensive, in der sie in der laufenden Spielzeit pro Begegnung im Schnitt jeweils knapp 76 Punkte kassierten und damit die schwächste Verteidigung der RBBL stellen.

Dies möchte natürlich der RSV Lahn-Dill als Favorit im Sportzentrum St. Vith ausnutzen und möglichst frühzeitig die Weichen in die gewünschte Richtung stellen, um den bekannten Hexenkessel nicht emotional an einem Überraschungscoup schnuppern zu lassen. Personell muss der RSV dabei auf das Duo David Amend und Christopher Huber sowie auf Nico Dreimüller verzichten, der zeitgleich für seinen Stammverein Heidelberg im Einsatz sein wird. „Wir müssen frühzeitig unsere Vorteile in die Waagschale werfen, denn je länger wir die Roller Bulls im Spiel lassen, desto schwieriger wird es für uns“, ist sich auch Co-Trainer Ralf Neumann der taktischen Marschroute in den Ardennen bewusst. Begleitet wird das Team dabei von einem Fanbus, der für die nötige Unterstützung im Sportzentrum St. Vith sorgen wird. Die Fahrt des RSV-Fanclubs ist zudem eine Jubiläumstour, da es sich um die 50. Fanfahrt von Deutschlands ältestem Rollstuhlbasketball-Fanclub handelt.

RBBL, 8. Spieltag: Mainhatten Skywheelers – FCK Rolling Devils, Jena Caputs – Köln 99ers, Roller Bulls St. Vith – RSV Lahn-Dill (alle Sa.), RSB Team Thüringen – BSC Rollers Zwickau, Goldmann Dolphins Trier – BG Baskets Hamburg (beide So.).

Andreas Joneck

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