In die Boote, fertig, los

Johannes Schmidt beim Training. Foto: Marie-Louise Vogel

Vom 30. August bis 6. September finden die Weltmeisterschaften im Rudern für Menschen mit und ohne Behinderung im französischen Aiguebelette statt.

Dort geht es vor allem darum, Qualifikationsplätze für die Paralympischen Spiele 2016 in Rio zu sichern – aus Deutschland kämpfen sieben Athletinnen und Athleten um die begehrten Tickets. Diese erhalten bei den Weltmeisterschaften nur die Teilnehmer der besten acht Platzierungen einer Bootsklasse. „Wenn wir konzentriert sind, keine Fehler machen und unsere Leistung abrufen, können wir das packen“, äußert sich Cheftrainer Jochen Weber über die Chancen seiner Athleten.

In der Startklasse AS (Arms, Shoulders) wird im Einer-Boot Johannes Schmidt bei den Männern und Sylvia Pille-Steppat bei den Frauen antreten. Schmidt, der bei den Paralympics in London 2012 den elften Platz erzielte, wird versuchen, sich gegen die 23 anderen Teilnehmer durchzusetzen. „Die Vorbereitungen liefen ohne Probleme und er ist wieder schnell unterwegs“, so Weber über den langjährigen Ruderer. Seine Form zeigte der Offenbacher auch beim World Cup in Italien im Juni, wo er es bis ins Finale schaffte. Sylvia Pille-Steppat muss sich hingegen noch ein wenig gedulden, bis sie sich hoffentlich auf die WM freuen kann. Die Hamburgerin muss aufgrund eines Wechsels der Startklasse einen Tag vor Beginn der Meisterschaften klassifiziert werden.

Auch im Mixed-Vierer-Boot ist Deutschland vertreten. In der Besetzung mit Juliane Bläß, Tino Kolitscher, Valentin Luz, Susanne Lackner und Steuerfrau Inga Thöne wird ein komplett neues Team an den Start gehen. Aus der Formation, die bei den Paralympischen Spielen 2012 die Silbermedaille gewann, ist lediglich Kolitscher noch dabei.  Luz und Bläß sind erst kürzlich zum Team hinzugestoßen. Daher war das einwöchige Trainingslager in Ratzeburg (Schleswig-Holstein) eine gute Vorbereitung.

Der dort ansässige Olympiastützpunkt im Rudern bot den Athletinnen und Athleten optimale Bedingungen. Die kurze Zeit wurde intensiv genutzt, um vor allem im Mixed-Vierer an der Stabilität zu arbeiten und die Kommunikation im Boot zu verbessern. Aber nicht nur bei den Athleten wurde der letzte Schliff vorgenommen: Die Bootswerft Empacher, welche die Boote der Para-Athletinnen und Athleten herstellt, hat noch einige Veränderungen vorgenommen, die dem deutschen Team hoffentlich dabei helfen werden, die entscheidenden Prozente herauszukitzeln. „Durch die Kooperation und persönliche Betreuung können die Änderungen gut realisiert werden“, erklärt Weber die positive Zusammenarbeit und gute Unterstützung.

Von Montag, 30. August, bis Donnerstag, 3. September 2015, werden die deutschen Ruderer in Frankreich um Qualifikationsplätze kämpfen. Und wenn keine unnötigen Fehler passieren, sollte das Potenzial der Ruderathletinnen und -Athleten ausreichen, um eine Platzierung unter den ersten acht Teilnehmern zu erreichen, weiß der Trainer die Fähigkeiten seiner Athletinnen und Athleten gut einzuschätzen. Die Kunst ist es nur, diese auch auf den Punkt abzurufen.  Weitere Informationen zu den Weltmeisterschaften in Frankreich finden Sie unter: https://www.worldrowing.com

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