Rolling Chocolate landen „Big Point“ gegen Rhine River Rhinos Wiesbaden

Dreimüller passt auf Hopp. Mit starkem Teambasketball zogen die Rolling Chocolate Heidelberg am Wochenende den Rhinos aus Wiesbaden den Zahn. Foto: Lars Thieme
Dreimüller passt auf Hopp. Mit starkem Teambasketball zogen die Rolling Chocolate Heidelberg am Wochenende den Rhinos aus Wiesbaden den Zahn. Foto: Lars Thieme

Im hochdramatischen Verfolger- Duell der 2. Bundesliga Süd setzen sich die Rollstuhlbasketballer der SG Heidelberg- Kirchheim gegen die Rhine River Rhinos Wiesbaden vergangenen Samstag mit 65:58 durch und feierten damit im ersten Spiel der Rückrunde einen enorm wichtigen Sieg. Durch den Erfolg schoben sich die jungen Wilden von Trainer Marco Hopp in der Tabelle wieder auf Platz 2 vor und bleiben damit dem bis dato noch ungeschlagenen USC München dicht auf den Fersen.

Zu Beginn der Partie brannten die Kirchheimer angepeitscht von einem phänomenalen Heidelberger Publikum ein sehenswertes Rollstuhlbasketball- Feuerwerk ab. Mit 8:0 nach 4. Minuten lagen die Hausherren in Front, ehe den Hessen, durch ihren späteren Topscorer Ralf Schwarz (17 Pkt.), die ersten Zähler gegen die blendend funktionierende Ball- Raum- Verteidigung der Neckarstädter gelangen. Mit einer 18:10- Führung gingen die hochkonzentriert agierenden Gastgeber wenig später in die erste Viertelpause. Bis zur Halbzeit packten die siegeshungrigen Rolling Chocolate die Wiesbadener Rhinos dann gewaltig an den Hörnern und ließen lediglich 6 Punkte des Gastes aus der hessischen Landeshauptstadt zu. Heidelbergs Neuzugang Sven Eckhardt sammelte zudem in den letzten 2. Minuten vor der Halbzeit erstmals wertvolle Spielerfahrung. 30:16 stand es zum Pausentee. Das Ergebnis hätte dabei sogar noch wesentlich höher ausfallen können, da das Heidelberger Team um Mannschaftskapitän André Hopp (16 Pkt.) in der Summe zu viele gute Chancen ungenutzt ließ.

Heidelbergs Headcoach Marco Hopp warnte in den Katakomben daher eindringlich vor einer potentiellen Aufholjagd der Rhinos. Im dritten Viertel drehte dann Junioren- Nationalspieler Leon Schöneberg (18 Pkt. / Topscorer für Heidelberg) gehörig auf und erzielte allein 11 der 19 Heidelberger Punkte. Beim 49:29 nach dem 3. Viertel sahen die Rolling Chocolate schon wie der sichere Sieger aus, doch das Blatt sollte sich überraschend nochmals wenden.

Mit einer Full- Court- Presse setze Wiesbaden, die nun, nach einem 4er- Wechsel (35. Minute / Spielstand 57:40), plötzlich hektisch agierenden Rolling Chocolate gehörig unter Druck und provozierte damit etliche Turnovers und unnötige Fouls des Gastgebers. Mit einem 3:17- Run bis zur Schlussminute katapultierten sich die zuvor deutlich „angeschossenen“ nun aber plötzlich vor Wut schnaubenden hessischen Nashörner wieder in Schlagdistanz (60:57). Dabei stelle Marcel Gerber mit einen Dreier aus gut 8 Metern den Anschluss her, was die rund 300 Heidelberger Fans, diesmal phänomenal unterstützt durch den Fußball- Fanclub vom FV Wüstenrot (Heimatort von Chocolate- Spieler Dominik Vogt), allerdings nur mit noch lauteren Anfeuerungsrufen für ihre jungen Wilden quittierten.

In der Schlussminute entwickelte sich dann ein offener und hochdramatischer Schlagabtausch, in dem die nun zumindest nervenstarken Heidelberger zum Glück die Oberhand behielten. Am Ende gewannen die Rolling Chocolate zwar denkbar knapp aber nicht unverdient mit 65:58 und starten damit erfolgreich ins neue Jahr.

„Das Wiesbaden im letzten Viertel uns genauso viele Punkte einschenkt, wie in den gesamten 30. Minuten zuvor, enttäuscht mich! Wir haben über wirklich weite Strecken hervorragenden Basketball gespielt, doch wir hätten am Ende das Spiel viel souveräner kontrollieren müssen und hätten nicht derart die Zuordnung verlieren dürfen. Wenn wir nun noch diese unnötige Nervosität aus den Köpfen bekommen, wird es zukünftig sehr schwer sein uns zu schlagen“, kommentierte Heidelbergs Headcoach Marco Hopp trocken aber dennoch zuversichtlich die Leistung seiner jungen Wilden.

Johannes Ernst   

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