RSV Lahn-Dill erfolgreich in Hamburg

Trotz großer Anlaufprobleme ist dem RSV Lahn-Dill am elften Spieltag der RBBL am Ende ein klarer 94:76-Erfolg (14:22/42:43/67:55) in Hamburg geglückt. Äußerst treffsicher zeigte sich am Sonntagnachmittag dabei vor allem das Trio Thomas Böhme, Brian Bell und Dominik Mosler, während es die hanseatischen Gastgeber vor allem in Durchgang eins viel zu leicht hatten die RSV-Defensive zu überwinden.

In der edeloptics.de-Arena, dem WM-Spielort des Vorjahres, führte der Gast aus Mittelhessen schnell mit 6:4 (3.), doch schon zu diesem Zeitpunkt überlistete BG-Neuzugang Majtaba Kamali die RSV-Verteidigung zweimal viel zu leicht. In der Folge nahm dann Kamalis iranischer Landsmann und Spielertrainer Alireza Ahmadi das Heft in der Hamburger Offensive in die Hand. Mit 13 Punkten binnen acht Spielminuten drehte der Routinier die Partie fast im Alleingang und sorgte mit seinem bereits dritten Dreier zum 25:16 (12.) für die Hausherren für ein klares Ausrufezeichen, was sich die Norddeutschen an diesem grauen zweiten Adventssonntag in Hansestadt vorgenommen hatten.

Bis lange ins zweite Spielviertel hinein hatten die BG Baskets Hamburg die Nase vorn, ehe dem deutschen Rekordmeister in der 17. Minute förmlich der Kragen zu platzen schien. Elf Zähler in Folge sorgten so für die Wende von 29:37 (17.) auf 40:37 (19.), die zunächst jedoch nur mental bleiben sollte. Die Hanseaten konterten den RSV-Ansturm clever und durften in der Halbzeitpause und einer hauchdünnen 43:42-Führung somit weiterhin von einem Überraschungscoup träumen.

Doch nun hatte der RSV Lahn-Dill den Kopf oben, kam mit einer gehörigen Portion Willen aus der Kabine und ließ sich auch nicht mehr von einem schneller weiteren Dreier, diesmal von Marcin Balcerowski, zum 42:46 (21.) aus Gäste-Sichte aus dem Konzept bringen. Brian Bell, am Ende mit 26 Punkten belohnt, leitete mit dem 44:46 im Gegenzug bereits die endgültige Wende ein. Zusammen mit seinen beiden Teamkollegen Dominik Mosler und Thomas Böhme war er nun nicht mehr zu stoppen. Nur vier Spielminuten später lag die Mannschaft des Trainergespanns Janet McLachlan und Günther Mayer nach einem 16:0-Lauf bereits mit 58:46 in Front und hatte nun genügend Oberwasser, um die Kontrolle in der nun merklich stiller werdenden Spielstätte im Stadtteil Wilhelmsburg vollends zu übernehmen.

Ahmadis vierter Dreier zum 51:60-Anschluss (26.) darf dann als letztes Aufbäumen des mutig spielenden Gastgebers angesehen werden, das Michael Paye mit zwei Körben zum 51:65 aus Sicht der Gastgeber jedoch schnell beantwortete. Der Rest war dann nach nur noch Formsache für den RSV-Kapitän und seine Mitstreiter. Über 59:77 (33.) und 73:85 (38.) beendete der zweite Dreier von Topscorer Böhme die Partie zum 76:94.

Die Hanseaten, die durch diese Heimniederlage erstmals in dieser Saison aus den Playoff-Plätzen gerutscht sind, hatten jedoch maßgeblichen Anteil, dass vor allem die Zuschauer eine muntere und abwechslungsreiche Partie geboten bekamen. Mit viel Mut und ohne ihren etatmäßigen Center Reo Fujimoto darf die Leistung nicht unterschätzt werden, auch wenn die BG Baskets am Ende ohne zählbaren Erfolg dastanden.

Für den RSV Lahn-Dill hingegen endete eine schwierige Trainingswoche, in der die Hessen zeitweise auf vier Spieler verzichten mussten, die an verschiedene Nationalmannschaften abgestellt oder krankheitsbedingt nicht zur Verfügung standen. „Wir haben lange gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden und waren mit der eigenen Verteidigung zwangsläufig nicht zufrieden. Aber wir haben uns durchgekämpft und offensiv solide operiert“, zog Co-Trainer Günther Mayer am Ende ein positives Fazit der Woche und der Dienstreise an die Waterkant.

Bevor die Liga für den RSV Lahn-Dill am 22. Dezember noch ein weiteres Punktspiel zuhause gegen den starken Aufsteiger und Tabellendritten aus Rahden bereithält, wartet am kommenden Sonntag zunächst das DRS-Pokal Viertelfinale zuhause gegen Rhine River Rhinos aus Wiesbaden auf die Truppe aus Wetzlar.

Topscorer Thomas Böhme (#13) musste sich jeden Zentimeter hart erkämpfen. V.l.: Mojtaba Kamali (#24), Martin Steinhardt (#3), Dominik Mosler (#4) und Christopher Huber (#9).
Credit: Armin Diekmann

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