RSV vor Pokal-Viertelfinale am dritten Advent

Die Qualifikation für das begehrte Final Four um den DRS-Pokal hat sich der amtierende Deutsche Pokalsieger RSV Lahn-Dill am Sonntag auf die Fahnen geschrieben. Um 16 Uhr empfangen die Wetzlarer Rollis im DRS-Pokal Viertelfinale den USC München. Damit trifft in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle der zwölffache Titelträger aus Mittelhessen auf den achtfachen Cupgewinner aus der bayrischen Landeshauptstadt.

USC Haller
Beide Mannschaften haben diesen Wettbewerb in seiner 32-jährigen Geschichte geprägt wie keine anderen Teams in Deutschland. Nach dem Premierenerfolg
1985 durch die RSG Koblenz dominierten die Münchner zwischen 1986 und 1992 mit sieben Erfolgen in Serie den DRS-Pokal. Im Jahr 1996 folgte Titel Nummer acht, also zwei Jahre bevor der RSV Lahn-Dill überhaupt erst zu seiner inzwischen eindrucksvollen Titelsammlung aufbrach. 2002 feierte der RSV unter Trainer Stefan Donner den ersten Pokalsieg, ehe bis heute elf weitere Titel in diesem Wettbewerb folgten, zuletzt Ende März dieses Jahres in Hamburg.

So ging die Mannschaft um Kapitän Michael Paye auch in der ersten Hauptrunde als Favorit in die Partie gegen den Ligakonkurrenten aus Trier, der mit
91:56 bezwungen werden konnte. Ein 74:40 über die Rhine River Rhinos Wiesbaden bescherte dann den Einzug ins Viertelfinale und ebnete damit den Weg für die Partie am Sonntag in Wetzlar. Der USC seinerseits qualifizierte sich mit einem kampflosen Erfolg über die Ulmer Sabres und einem hauchdünnen 59:57-Erfolg über den ehemaligen Erstligisten Heidelberg für das Viertelfinale.

Nach einem guten Saisonstart scheint jedoch die Aufstiegseuphorie an der Isar dem harten Alltag Schritt für Schritt zu weichen. Mit beeindruckenden Auftritten katapultierte sich der Aufsteiger zunächst in die Spitzengruppe der Rollstuhlbasketball-Bundesliga, ehe die Mannschaft des britischen Trainers Sinclair Thomas zuletzt auf Rang fünf in der Liga abrutschte.
Dennoch hat der Gast aus der bayrischen Landeshauptstadt Potenzial mittelfristig wieder zu einer festen Größe in der Sportart zu werden.

Mit teils markigen Sprüchen und einem komplett neuen Auftritt in der Öffentlichkeit sorgen die Bayern seit dem Abschied aus dem Oberhaus für Aufsehen. Die Rückkehr des verlorenen Sohnes Sebastian Magenheim sorgte im Sommer für zusätzlichen Aufwind. Mit durchschnittlich 18,6 Punkten pro Spiel ist der Nationalspieler einer der größten Aktivposten beim USC. Der Australier Kim Robbins (17,0) und der bosnische Center Suad Sutic (15,8) komplettieren in der Offensive das Spiel der Münchner, die unteranderem mit Routinier Ben Döring, der Österreicherin Conny Wibmer oder aber dem Letten Kaspar Turks weitere qualitativ wertvolle Spieler in ihrem Kader haben.

Für den gastgebender RSV Lahn-Dill geht es darum seine Erfolgsbilanz im Pokal weiter auszubauen. Die letzte Niederlage kassierte die Mannschaft von Trainer Nicolai Zeltinger im Finale 2009, als beim Final Four in Frankfurt eine Verlängerung den Ausschlag zugunsten des damaligen RSC-Rollis Zwickau geben musste. Seit dieser dramatischen Endspielniederlage sind die Wetzlarer ungeschlagen und überstanden selbst eine Verlängerung im Finale 2014 gegen Thüringen schadlos.

Personell kann Zeltinger und sein Assistenztrainer Ralf Neumann aus dem Vollen schöpfen, denn im Gegensatz zu den Runden zuvor können am Sonntagnachmittag auch die beiden Junioren-Nationalspieler Nico Dreimüller und Christopher Huber mitwirken, die in den Erstrunden noch für den RSV II aktiv waren. Dort scheiterte die zweite Mannschaft der Lahn-Diller nur knapp am Ligakonkurrenten und Zweitligisten SB DJK Rosenheim.

DRS-Pokal, Viertelfinale: RBC Köln 99ers – BG Baskets Hamburg, FCK Rolling Devils – RSB Thuringia Bulls (beide Sa.), BSC-Rollers Zwickau – Mainhatten Skywheelers, RSV Lahn-Dill – USC München (beide So.).

Andreas Joneck

Weitere Artikel

Letzte Beiträge