Doppel-Gold am zweiten Wettkampftag: Verena Schott und Daniela Schulte siegen

Daniela Schulte holt nach Silber nun Gold. Foto: DBS
Daniela Schulte holt nach Silber nun Gold. Foto: DBS

Gleich zweimal ist bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Glasgow (Schottland) die deutsche Nationalhymne erklungen. Verena Schott über 100 Meter Brust (Startklasse SB5) und Daniela Schulte über 400 Meter Freistil (S11) sind jeweils sensationell zu Gold geschwommen. Darüber hinaus hat Torben Schmidtke über 100 Meter Brust (SB6) die Bronzemedaille geholt.

Für die größte Überraschung des zweiten Wettkampftages hat aus deutscher Sicht freilich Verena Schott gesorgt. Im Oktober vergangenen Jahres ist die Berlinerin zum zweiten Mal Mutter eines Jungen geworden und stieg erst Anfang 2015 wieder ins Training ein – um neun Monate nach der Geburt zu ihrem ersten Weltmeistertitel über 100 Meter Brust zu schwimmen. Was für ein sensationelles Comeback der 26-Jährigen, die bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2013 sowie bei den Paralympics in London mehrere Silbermedaillen, aber noch nie Gold gewonnen hatte. Nun die tolle Leistung in Glasgow – dabei kommt ihre Paradestrecke über 200 Meter Lagen am Freitag noch. Doch schon über 100 Meter Brust setzte sich Verena Schott mit einer Zeit von 1:51,43 Minuten durch und bestätigte damit ihren starken Eindruck aus dem Vorlauf. „Ich habe niemals mit dieser Medaille gerechnet. Schließlich ist es der erste große Wettkampf nach der Babypause. Das gibt mächtig Auftrieb für Rio“, jubelte die 26-Jährige.

Erneut Grund zum Jubeln hatte auch Daniela Schulte. Nach ihrer Silbermedaille zum Auftakt folgte über 400 Meter Freistil sogar der WM-Titel. Dabei hatte auch die Berlinerin eine schwere Phase zu überstehen und kämpfte rund anderthalb Jahre mit hartnäckigen Schulterproblemen. Ging es bereits in den vergangenen Wochen bergauf, präsentiert sich dich 32-Jährige pünktlich zum Saisonhöhepunkt in Bestform. Das Rennen über die 400 Meter dominierte die mehrfache Paralympicssiegerin von Beginn an und schwamm in 5:20,46 Minuten völlig verdient zu Gold, vor ihrer Kontrahentin Mary Fisher aus Neuseeland. „Mary wollte mich unbedingt schlagen. Doch das habe ich nicht zugelassen“, freute sich Schulte.

Mit Bronze Vorlieb nehmen musste Torben Schmidtke auf seiner Paradestrecke 100 Meter Brust. Seine Zeit von 1:23,20 Minuten reichte trotz toller Aufholjagd nicht zur ersehnten Goldmedaille. „Wäre die Bahn noch fünf Meter länger gewesen, hätte ich sie noch packen können“, sagte der Potsdamer.

Damit hat die Mannschaft von Bundestrainerin Ute Schinkitz nach zwei von sieben Wettkampftagen bereits zweimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze auf dem Konto – eine starke Bilanz. Schinkitz: „Das war heute ein super Dienstag für uns. Ich kann nur allen, die für diese Erfolge gearbeitet haben, gratulieren. So darf es gerne weitergehen, aber wir müssen realistisch bleiben und dürfen die Spannung und Fokussierung auf die kommenden Tage nicht verlieren.“

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