Autoumrüster KADOMO als Integrationsprojekt anerkannt

Rösner
Geschäftsführer Frank Rösner ist stolz auf die hohe Quote von Mitarbeitern mit Behinderung.

Behinderte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren, ist ein wichtiges politisches Ziel in Deutschland. Beim Autoumrüster KADOMO ist das seit der Gründung im Jahr 2009 eine Selbstverständlichkeit. Alleine im administrativen Bereich der Mobilitätsmanufaktur liegt die Quote der behinderten Mitarbeiter bei über 50 Prozent. Jetzt wurde das Unternehmen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) offiziell als Integrationsprojekt ausgezeichnet.

Vor knapp zwei Jahren wurden die Geschäftsräume in Hilden umgebaut und renoviert, komplett barrierefrei. Unter anderem wurden ein Aufzug, automatische Türen und eine behindertengerechte Toilette installiert. Für ein Unternehmen, dessen Kunden überwiegend behinderte Menschen sind, ist das nicht ungewöhnlich. Doch in Hilden profitieren auch zahlreiche Mitarbeiter von den barrierefreien Einrichtungen. „Im kaufmännischen Bereich haben mehr als die Hälfte unserer Mitarbeiter einen Schwerbehindertenausweis“, berichtet Geschäftsführer Frank Rösner.

Wie selbstverständlich das für KADOMO ist, zeige sich laut eigenen Angaben nicht zuletzt daran, dass das Unternehmen keine Zuschüsse für die behindertengerechten Umbauten in Anspruch genommen habe. Erst viel später sei Frank Rösner darauf aufmerksam geworden, dass KADOMO alle Voraussetzungen eines Integrationsprojekts erfülle und stellte beim LVR einen entsprechenden Antrag. Das Genehmigungsverfahren ist streng und die Einhaltung der Kriterien wird ständig überwacht. Doch inzwischen ist es amtlich: KADOMO ist ein vom LVR anerkanntes Integrationsprojekt.

KADOMO ist somit der erste Umrüster behindertengerechter Autos in Deutschland, der diese Auszeichnung bekommen hat. Dabei sei es für den LVR überraschend gewesen, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen die Integrationsrate so ganz nebenbei erreicht habe. In der Regel handele es sich bei Integrationsbetrieben nämlich um subventionierte Einrichtungen, bei denen die Beschäftigung behinderter Menschen im Vordergrund stehe und nicht so sehr die Wirtschaftlichkeit, so Kadomo in einer Pressemeldung.

„Wenn wir unsere Kunden kompetent beraten wollen, müssen wir ihnen auf Augenhöhe begegnen“, stellt Udo Späker fest, der das Marketing leitet und selbst Rollstuhlfahrer ist. „Nur auf dieser Basis ist es möglich, die besonderen Anforderungen und Wünsche zu verstehen und in ebenso kreativen wie individuellen Lösungen umzusetzen.“ Das führt nicht nur zu einer anerkannt hohen Kundenzufriedenheit, sondern auch zu vielen innovativen Ideen bei der Entwicklung neuer Produkte.

Autoumrüster
Das neue Kadomo-Gebäude für den Südosten Deutschlands, fertiggestellt im vergangenen Jahr.

KADOMO ist weiterhin auf Expansionskurs. Erst im vergangenen Jahr wurde mit einem weiteren Standort bei Hof in Bayern das Servicenetz in Deutschland optimiert. Demnächst kommt eine neue Werkshalle am Hauptsitz in Hilden dazu. Ab dem 1. Juli dieses Jahres wird mit Sebastian Kessler ein neuer Mitarbeiter den Außendienst verstärken und vor allem Menschen in Kliniken über die Möglichkeiten behindertengerechter (Auto-)Mobilität informieren. Sebastian Kessler ist ebenfalls Rollstuhlfahrer.

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