Der Paralympics-Traum platzt in Unterzahl

Bildquelle: Karl Nilsson

Para Eishockey: Das deutsche Team verpasst beim Qualifikationsturnier in Schweden die Teilnahme an den Paralympischen Spielen in PyeongChang im „Endspiel“ gegen die Gastgeber nach packendem Fight bis zur Schlussminute

Es war ein Endspiel um die Paralympics-Teilnahme – und das erwartet knappe Duell zwischen Schweden und Deutschland. Das Ziel: Das letzte Ticket für die Paralympischen Spiele in PyeongChang 2018 beim Para-Eishockey-Qualifikationsturnier im schwedischen Östersund. Beide Teams lieferten sich einen packenden Fight – bis zur letzten Spielminute. Dann warfen die Deutschen alles nach vorne, doch die Schweden machten noch zwei späte Tore zum 4:1 (0:0, 1:1, 1:0)-Endstand. Während die Gastgeber jubelten, ist die Enttäuschung bei der Mannschaft von Cheftrainer Andreas Pokorny riesig.

Sie wollten es unbedingt schaffen und sich selbst belohnen für die harte Arbeit. Die Chance war zum Greifen nahe. Schließlich hätte Deutschland aufgrund des Sieges gegen die Slowakei sogar ein Unentschieden nach regulärer Spielzeit zur Teilnahme an den Paralympics gereicht. Doch wie schon vor vier Jahren verpasste das Team die Reise zu den Spielen beim Qualifikationsturnier. Nach einer lange Zeit guten und beherzten Leistung verließ die deutsche Auswahl frustriert mit hängenden Köpfen das Eis. Neben Schweden sicherten sich Japan und Tschechien das Ticket nach PyeongChang.

Der Traum von der zweiten Paralympics-Teilnahme nach 2006 platzte in Unterzahl. War das Anfangsdrittel umkämpft und torlos geblieben, erzielte Christian Jaster kurz nach Wiederbeginn den so wichtigen Führungstreffer (17.). Doch die Freude währte nur kurz: Nach einer sehr fragwürdigen Zeitstrafe für Deutschland glich Schweden aus (19.). Im Schlussdrittel hatte das Pokorny-Team zunächst große Möglichkeiten zur erneuten Führung, scheiterte allerdings am Pfosten und am Torhüter. Stattdessen traf Schweden zum 2:1 (34.) – erneut in Überzahl. Die Deutschen warfen alles nach vorne, vergaben die Riesenchance zum 2:2 und drückten in der Folge weiter auf den Ausgleich. Der Schwung verpuffte jedoch mit der nächsten Zeitstrafe, während die Uhr unaufhörlich herunter tickte. Die Mannschaft warf alles nach vorne, nahm in der Schlussminute Torwart Simon Kunst heraus – und kassierte durch einen Treffer ins leere Tor das 3:1 (45.). Es war die Entscheidung für die Schweden, die Sekunden vor dem Ende noch den 4:1-Endstand erzielten.

„Bis auf die Chancenverwertung kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben und waren über weite Strecken die bessere Mannschaft. Es war ein Spiel auf Messers Schneide. Zwei Pfostentreffer, fragwürdige Zeitstrafen – das Glück war nicht auf unserer Seite, es sollte einfach nicht sein“, resümierte Cheftrainer Andreas Pokorny, der auch kritisierte, dass bei einem so entscheidenden Spiel der Hauptschiedsrichter ein Schwede ist. „Das ist ein Witz, auch wenn wir es natürlich nicht ausschließlich darauf schieben wollen“, sagt Pokorny. Teammanager Ian Wood fügt hinzu: „Wir sind sehr traurig und enttäuscht. Leider haben wir selbst Riesenchancen nicht genutzt, das ist unser größtes Manko. Es muss jetzt einen kompletten Neuaufbau geben und wir müssen noch mehr tun, wenn wir in vier Jahren in Peking dabei sein wollen“, sagt Teammanager Ian Wood.

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