Mit Smartphones gegen Barrieren

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Auch Rollstuhlbasketball-Nationalspielerin Edina Müller (li) war mit auf Wheelmap-Tour, hier mit Simone Ohlrogge in einer Apotheke. Foto: Stefan Quack, BG Unfallkrankenhaus Hamburg

In Hamburg-Bergedorf fand jetzt eine Wheelmap Mapping Aktion zur Kennzeichnung von rollstuhlgerechten Orten statt. Organisiert vom Bezirksamt Bergedorf, dem BG Unfallkrankenhaus Hamburg und dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband, überprüften 17 Teilnehmer öffentlich zugängliche Einrichtungen auf Barrierefreiheit. Die Ergebnisse markierten sie mit Hilfe von Smartphones und einer App auf www.wheelmap.org

Die Mapper mit und ohne Mobilitätseinschränkungen bewerteten und überprüften über 70 Orte. 53 Orte markierten sie mit grün, also als voll rollstuhlgerecht, weitere zwölf mit gelb, da nur teilweise rollstuhlgerecht, und neun Orte stuften sie als nicht rollstuhlgerecht ein. Insgesamt wurde die Aktion in Bergedorf sehr positiv aufgenommen. Viele Ladenbesitzer würden sogar eine Rampe anbringen, um Rollstuhlfahrern den Zugang zu ihren Geschäften zu ermöglichen.

„Der Bezirk Bergedorf hat das Ziel, dass in Bergedorf mehr barrierefreie Wohnungen gebaut werden, aber auch, dass das Wohnumfeld barrierefrei gestaltet wird. Vor allem ältere Menschen, aber auch Familien nutzen in ihrer alltäglichen Lebensorganisation die kurzen Wege und vielfältigen Verflechtungen in den Quartieren. In der Bergedorfer Innenstadt, vor allem rund um das Sachsentor, gibt es schon sehr viele rollstuhlgerechte Bereiche. Die historischen Teile und Straßen wie Reetwerder oder Weidenbaumstieg sind dagegen weniger barrierefrei“, sagte Ines Kowalsky von der Stadtplanung Bergedorf.

Auch der Deutsche Rollstuhl-Sportverband und das BG Unfallkrankenhaus Hamburg machen sich stark für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum: „Wir helfen täglich Menschen, die nach einem Unfall oder einer Krankheit ihre Mobilität und ihren Alltag so schnell wie möglich zurück gewinnen wollen. Eine barrierefreie Umgebung ist eine sehr wichtige Voraussetzung dafür“, sagte Maria Surzukova vom BG Unfallkrankenhaus.

Mitmachen erwünscht

Die Wheelmap Mapping Aktion zeigt, dass Barrierefreiheit nicht nur Sache der Politik sein muss. Jeder kann aktiv werden und etwas für mehr Mobilität im Alltag tun, alleine oder in der Gruppe – dazu reicht schon ein Smartphone.

Über Wheelmap.org
Wheelmap.org ist eine Onlinekarte zum Suchen und Finden von rollstuhlgerechten Orten. Die neuen Markierungen auf der Internetseite helfen nicht nur Rollstuhlfahrern, Familien mit Kinderwagen oder älteren Menschen mit Rollatoren, sondern schaffen auch bei Ladenbesitzern und Vertretern der Stadt mehr Bewusstsein für das Thema. Zurzeit sind mehr als 400.000 Orte weltweit markiert.

 

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