RSV Lahn-Dill weiter ungeschlagen

Weltmeister Brown behält die Übersicht und findet die Lücken in der Iguanas-Defensive, vorne Kim Robins (li.) und Florian Mach (re.).
Credit: Armin Diekmann

Der deutsche Rekordmeister RSV Lahn-Dill blieb auch im fünften Ligaspiel der neuen Saison ungeschlagen. Bei den RBB München Iguanas feierten die Hessen am Samstag einen klaren 83:49 (20:10/43:23/58:40) Auswärtssieg und führen nun weiterhin zusammen mit dem Titelrivalen aus Thüringen die RBBL-Tabelle verlustpunktfrei an, während sich die übrige Konkurrenz gegenseitig die Punkte abnahm.

Die Vorbereitungen unter der Woche auf die Partie an der Isar waren jedoch alles andere als ideal, nachdem Nationalspieler Thomas Böhme wie auch Center Dominik Mosler aufgrund von grippalen Infekten mehrere Trainingseinheiten pausieren mussten, ehe sich zum Spiel in München der ehemalige U22-Nationalspieler Marian Kind sogar krank abmelden musste. Doch wie ausgeglichen stark der diesjährige Kader der Mittelhessen besetzt ist, bewies sich dann in der Sporthalle an der Säbener Straße, als der Australier Michael Auprince erstmals zum Topscorer für sein neues Team avancierte.

Zu Beginn merkte man dem Gastgeber aus der bayrischen Landeshauptstadt allerdings an, dass sie jegliche Chancen nutzen wollten, um im dritten Anlauf endlich das erste Heimspiel der laufenden Saison gewinnen zu können. Bis zum 12:10 (7.) aus Sicht der Gäste verlief die Partie dann auch ausgeglichen, ehe die Mannschaft des Trainergespanns Janet McLachlan und Günther Mayer Tempo und Aggressivität anzog. Waren es im ersten Viertel noch Paralympicssieger Brian Bell und Weltmeister Simon Brown waren, die das RSV-Spiel offensiv trugen, spielten sich im zweiten Spielabschnitt vor der Pause vor allem Auprince und Böhme mit zusammen 13 Punkten ins Rampenlicht und brachten ihre Farben nach vorne. So zogen die Lahn-Dill, die zunächst eine 20:10-Führung (10.) verspielten, in der Folge von 22:17 (13.) über 33:17 (17.) auf 40:19 (19.) vorentscheidend davon.

Doch die vermeintlich komfortable 43:23-Pausenführung verleitete die Wetzlarer zu einer zu laxen Spielweise nach dem Seitenwechsel. Fast wirkte es so, als ob das Team aus der Kabine kommend, vergessen hätte die eigene Handbremse zu lösen, während die Münchner ihre Chance am Schopf packten und urplötzlich wieder im Spiel waren. Vor allem nach dem 47:25 (22.) durch zwei sicher verwandelte Freiwürfe von Michael Auprince, zeigten sich die Hausherren nun wild entschlossen. In dieser Phase war es Auprince australischer Landsmann Kim Robins, der kaum noch zu stoppen war. Während er zu Beginn der Partie weitgehend blass blieb, zeigte er nun seine ganze Klasse und sorgte mit elf Punkten binnen sieben Minuten quasi im Alleingang für den 39:54-Anschluss (29.) seiner Iguanas.

Eine Auszeit mit deutlichen Worten von RSV-Cheftrainerin Janet McLachlan war die logische Konsequenz dieses Spielabschnitts. Und ihre Anweisungen zeigten Wirkung, denn nur wenige Minuten später hatte der dreizehnfache Titelträger nicht nur beim 62:40 (32.) wieder eine sichere Führung, sondern vor allem die Kontrolle über die Partie in München zurückerlangt. Erst beim 72:42 (36.) kamen die bayrischen Gastgeber nach einem 18:3-Lauf des RSV in der Folge wieder zum Luftholen. Den klaren Erfolg der Hessen an der Isar konnten sie zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst nicht mehr verhindern.

Michael Paye und Simon Brown führten dabei mit ihrer ganzen Routine souverän Regie, erzielten zusammen 23 Punkte, während sich auch Kai Möller und Mark Beissert in ihren Einsatzzeiten als Aktivposten behaupteten und Neuzugang Michael Auprince mit 20 Punkten erstmals zum Topscorer seiner neuen Mannschaft avancierte. Am kommenden Wochenende empfängt der RSV Lahn-Dill wieder zurück in Wetzlar den BSC Rollers Zwickau zum RBBL-Klassiker in der eigenen August-Bebel-Sporthalle.

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