Sinsheim. Ein so diverses Publikum gibt es nur selten zu sehen: Am Samstag, den 9. Juni, waren
Kindergartenkinder wie Senioren, Menschen mit und ohne Amputation, fitte Athleten und Rollstuhlfahrer im Helmut-Gmelin-Stadion zu sehen. Trotz der Hitze versuchten sie sich in unterschiedlichen Bewegungsangeboten.
Ein Highlight für Menschen mit Amputation war das Angebot, das Laufen auf Carbonfedern auszuprobieren. Die Orthopädietechniker Schlierbach, Pohlig und adViva, Unterstützer von Anpfiff ins Leben e.V., waren mit Technikern vor Ort und stellten die Federn auf die individuellen Anforderungen der Läufer ein. Ihre teilweise ersten Schritte konnten sie dann mit der Lauftrainerin von „Anpfiff ins Leben“, Katrin Huber, machen. Sie trainiert jeden Donnerstag eine Laufgruppe für Menschen mit Amputation und konnte wichtige Tipps für die richtige Technik geben. „Wir freuen uns über die Unterstützung unserer Partner und darüber, dass wir einigen die Möglichkeit geben konnten, ihre ersten Schritte auf einer Lauffeder zu machen“, sagte Diana Schütz, Koordinatorin der Bewegungsförderung für Amputierte bei „Anpfiff ins Leben“.
Mit Hilfe des Sportkreises Sinsheim wurde ebenfalls das Sportabzeichen für Menschen mit und ohne Behinderung angeboten. Dabei konnte sich „Anpfiff ins Leben“ auf viele Freiwillige der Sportjugend Sinsheim verlassen, die als Helfer vor Ort waren. Auch Martin Rasp unterstützte den Tag, indem er die Sportart „Ultimate Frisbee“ vorstellte. Auf der Laufstrecke durch das Wiesental, auf der man gemeinsam 1000 Kilometer laufen wollte, waren besonders die Kleinsten aktiv. Die Kids des Kindergartens Vogelnest liefen die drei Kilometer lange Strecke und kehrten stolz zurück. Sie hatten ihren Teil geleistet! Viele ließen sich jedoch von der Hitze verschrecken, das ausgerufene Ziel war für Temperaturen jenseits der 30 Grad einfach zu optimistisch.
„Wir hatten mit mehr Läufern gerechnet“, gestand Dorothea Müller, „Anpfiff ins Leben“-Koordinatorin für den Bereich „inklusiv aktiv“, „aber bei dem Wetter verstehe ich schon, dass es viele eher ans Wasser zieht.“ Etwas Wasser gab es immerhin für die anwesenden Kinder: Als der Rasensprenger im Helmut-Gmelin-Stadion anging, nutzten sie die Chance auf eine wohltuende Abkühlung.
Möglich gemacht hatte den Lauf- und Bewegungstag die Unterstützung der AOK Rhein-Neckar-Odenwald, die ebenfalls mit ihren Angeboten vor Ort war. Per Futrexanalyse ermittelten Mitarbeiter der AOK die Körperfettwerte und mit einem Spirometer wurde die Lungenleistungsfähigkeit der Teilnehmer bestimmt. Nicht von der Hitze abschrecken ließen sich Jörg Albrecht, Sinsheims Oberbürgermeister, sowie Dietmar Pfähler, 1. Vorsitzender von Anpfiff ins Leben e.V. „Heute war es vielleicht zu heiß“, lautete sein Fazit. „Aber wir werden weiterhin versuchen, Menschen mit und ohne Behinderung und Menschen aller Altersstufen in sportlicher Betätigung miteinander zusammenzubringen.“