Im vergangenen Heimspiel hatte der RSV Lahn-Dill das Prinzenpaar Axel I. und Sabine II. zu Gast, am kommenden Samstag kommen nun pünktlich zum nicht mehr fernen Höhepunkt der fünften Jahreszeit die RBC Köln 99ers nach Mittelhessen. Hochball zur Partie des 14. Spieltags in der Rollstuhlbasketball-Bundesliga ist am Samstag um 16:00 Uhr in der Wetzlarer August-Bebel-Sporthalle.
Die Rheinländer sind in der laufenden Saison bisher unter ihren Erwartungen geblieben, zumal sie individuell über einen international erfahrenen und gutklassigen Kader verfügen. Bereits 17 Akteure haben die 99ers in den bisherigen 13 Begegnungen zum Einsatz gebracht, was die Schwierigkeit für Trainer Martin Otto unterstreicht, ein Team zu formen. „Das ist natürlich auch für uns ein Problem, denn im Kader der Kölner sind viele Spieler, die uns individuell schon gehörig fordern können. Die Mannschaft ist klein, schnell und agil“, so RSV-Trainer Nicolai Zeltinger im Vorfeld der Partie am Samstagnachmittag.
Topscorer der Kölner ist der US-Amerikaner Jamie Mazzi, mit dem der RSV schon in seiner Zeit in der italienischen Serie A auf internationalem Parkett mehrmals die Klingen kreuzte. Der 34-Jährige erzielt aktuell 16,6 Punkte pro Partie, gefolgt von seinem Landsmann Tommie Gray mit 13,6 Zählern, der erst zu Beginn des Jahres von Ligakonkurrent Trier an den Rhein kam. Mit dem Bosnier Ramo Rekanovic, dem Niederländer Jelle van der Steen und dem australischen Duo John McPhail und Kathleen O´Kelly-Kennedy haben die Kölner weitere interessante Spieler und Spielerinnen in ihren Reihen. Beide Letztgenannten haben es in der Vergangenheit bereits zu Weltmeisterehren und paralympischem Edelmetall gebracht. Erfolgreichster deutscher Akteur im 99ers-Trikot ist Frederic Jäntsch, der als Center zurzeit 6,1 Punkte pro Begegnung beisteuert.
„Diese individuellen Stärken machen die Mannschaft streckenweise schwer ausrechenbar. Immer wieder ist es ein anderer Spieler, der dem Team seinen Stempel aufdrückt und die Stärken innerhalb der 99ers verschiebt“, so Zeltinger weiter. Er wie auch sein Assistent Ralf Neumann können am Samstag jedoch nahezu auf den kompletten eigenen Kader zurückgreifen. Lediglich Routinier Marco Zwerger laboriert weiterhin an seiner Schulterverletzung, die aktuell noch keinen Einsatz zulässt. Wie lange der 37-Jährige noch ausfällt, ist dabei noch nicht abzusehen. Für Joe Bestwick und Björn Lohmann ist es auch ein Wiedersehen, denn beide RSV-Leistungsträger trugen in der Vergangenheit bereits das Trikot der 99ers.
Gegen den Traditionsverein aus der rheinischen Domstadt, der 2006 nach langer Abstinenz die Rückkehr in die höchste Spielklasse feierte und 2010/2011 bis auf Rang vier im RBBL-Abschlussklassement klettern konnte, hat der RSV Lahn-Dill bisher 23 Pflichtspiele bestritten, die er allesamt gewinnen konnte. Das erste Aufeinandertreffen fand dabei bereits vor 28 Jahren statt, als die Wetzlarer Rollis in ihrer Premierensaison zuhause mit 44:37 die Oberhand behielten.
So soll es nach dem Wunsch der Gastgeber, der bereits für die Playoffs qualifiziert ist, auch am kommenden Samstag sein, denn im Fernduell gegen den am 13. Februar in Wetzlar gastierenden Tabellenführer RSB Thuringia Bulls wollen sich Kapitän Michael Paye & Co. keine Blöße geben. Trotz dieser Konstellation sehen die Kölner die Partie in Mittelhessen als idealen Härtetest zur richtigen Zeit an, denn nur eine Woche später sind sie im Kellerduell gegen Hannover zum Siegen verdammt, wollen sie noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt haben.
RBBL, 14. Spieltag: RSV Lahn-Dill – RBC Köln 99ers, USC München – Mainhatten Skywheelers, Hannover United – FCK Rolling Devils (alle Sa.), BG Baskets Hamburg – Doneck Dolphins Trier, BSC-Rollers Zwickau – RSB Thuringia Bulls (beide So.).
Andreas Joneck