Beim Radfahren Spaß haben und dabei noch etwas Gutes tun – das ist die Grundidee der tour de magellan. Rad-Profis und Ehemalige wie Jörg Ludewig (T-Mobile Team) oder Rudi Altig, Prominente aus Show und Sport wie der mehrfache Olympiasieger im Rennrodeln, Georg Hackl oder Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk sowie Jedermänner treten dafür kräftig in die Pedale.
Als neuer sport-grenzenlos-Botschafter nahm der frisch gebackene, zweifache Weltmeister im Paracycling, Hans-Peter Durstan der 111 Kilometer langen Ausfahrt zu Gunsten von Kinder-Charity-Projekten teil. Veranstaltet wurde das Radevent von der „magellan netzwerke GmbH“, ein Kölner Unternehmen für IT-Dienstleistungen.
„Es hat sehr viel Spaß gemacht, für sport grenzenlos den tollen Gedanken des Veranstalters unterstützen zu dürfen. Mit netten Menschen bei einem sportlich ambitionierten und perfekt organisierten Rennen für den guten Zweck mitradeln zu dürfen, war eine tolle Sache“, sagte der 57 Jahre alte Hans-Peter Durst nach dem Rennen.
Die 111 km lange Strecke verläuft quer durch Köln und die umliegende Umgebung. Für jeden gefahrenen Kilometer pro Teilnehmer spendet die magellan netzwerke GmbH einen Euro. Bei 200 Teilnehmern und 111 km ergibt das eine Spendensumme von 22.200 EUR. Auf diesem Weg konnten in den vergangenen Jahren bereits mehr als 100.000 EUR an die von vielen Sportstars gegründete Kinderhilfe Organtransplantation e.V. (KiO), die Carglass Stiftung „Giving Back“, die sich in den Bereichen Gesundheit, Jugendhilfe, Sport, Bildung und Hilfsbedürftigkeit engagiert, oder die Katarina-Witt-Stiftung gespendet werden.
Durst war der erste Behindertensportler, der an der „tour de magellan“ teilgenommen hat. Der Dortmunder hat seit einem Unfall eine Störung des Gleichgewichtsorgans und kann ohne Hilfsmittel nicht gehen. Er fährt ein speziell für ihn angefertigtes, dreirädriges Fahrrad. Möglich gemacht hatte seine Teilnahme der Geschäftsführer der sport grenzenlos gemeinnützige GmbH, Holger Nikelis (37). Der ehemalige Porzer verfolgt seit mehreren Jahren mit Interesse die tour de magellan.
Im Start- und Zielbereich erwartete auch in diesem Jahr wieder Fans, Freunde und Familie ein umfangreiches Rahmenprogramm, durch das der bekannte Sportmoderator Ulli Potofski führte. Hans-Peter Durst erhielt dabei die Gelegenheit, in einem kurzen Interview auf der Bühne von den Zielen und Ideen von sport grenzenlos zu berichten.
Der Kontakt zwischen Durst und Holger Nikelis wiederum war im Rahmen einer Veranstaltung beim Sport- und Olympiamuseum in Köln Anfang des Jahres entstanden. „Holger und mir liegt das Thema Inklusion sehr am Herzen. So haben wir uns entschlossen, gemeinsam für diese Sache aktiv zu werden. Die Teilnahme an der tour de magellan für sport grenzenlos lag für mich als Radsportler natürlich nahe“, erzählt Durst, der bei den Paralympics 2012 in London die Silbermedaille errang und auch bei den Spielen in Rio de Janeiro im nächsten Jahr zum engen Favoritenkreis in seiner Leistungsklasse zählt.
Während des Rennens hatte Durst die Gelegenheit, mit anderen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. „Alle waren sehr offen und interessiert. Es hat sich gezeigt, dass sich Radsport als inklusive Sportart sehr gut anbietet. Menschen mit den unterschiedlichsten Handicaps können über Tandems, Dreiräder oder Handbikes an Radrennen teilnehmen und mit Nicht-Behinderten in den Dialog treten“, sagt Durst.
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen vom vergangenen Samstag haben sich Holger Nikelis, Hans-Peter Durst und André Muckes von der Projektleitung der tour de magellan entschlossen, die Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter auszubauen. „Das war ein toller Auftakt. Vielleicht können wir schon im nächsten Jahr weitere Behindertensportler bei der tour de magellan an den Start bringen“, sagt Nikelis. „Das war ein tolles Beispiel für gelebte Inklusion.“
Weitere Infos gibt es unter: www.facebook.com/sport.grenzenlos