Erleben Sie unsere AnwenderInnen bei der OTWorld in Leipzig!
Grenzen überwinden und das Leben so gestalten, wie man es sich wünscht. Dabei helfen Menschen mit Behinderungen Hilfsmittel für mehr Bewegungsfreiheit. Auf der OTWorld vom 14. bis 17. Mai 2024 teilen Demo-Anwenderinnen und -Anwender von Ottobock (Halle 5/D30) ihre persönlichen Erfahrungen. Sie inspirieren mit ihren Geschichten und zeigen, wie innovative Lösungen ihnen ermöglichen, persönliche Grenzen zu verschieben und damit mehr Lebensqualität zu gewinnen.
Pferdewirtin Siglind: Mit Prothese bei der Polizeireiterstaffel
Siglind aus Hannover liebt Pferde und hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Selbstverständlich war das aber nicht. Im Herbst 2000 geriet die gelernte Pferdewirtin auf nasser Fahrbahn in einen Autounfall und verlor noch am Unfallort ihr rechtes Bein. Behörden sagten ihr, mit nur einem Bein könne sie nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten und müsse umschulen. Also suchte sie sich einen Ort, wo ihre Behinderung keine Rolle spielt: In Südafrika arbeitete sie als Trainerin für therapeutisches Reiten und sie ruderte im deutschen Paralympics-Teams 2008 in Peking. 2010 schrieb die heute 46-Jährige eine Initiativbewerbung an die Polizeireiterstaffel Hannover – und wurde angenommen.
40.000 Schritte täglich, Schichtdienst und bei Wind und Regen draußen. „Natürlich musste ich mich erstmal beweisen, aber Pferde zu versorgen und zu pflegen, ist meine Berufung. Mein Job ist physisch fordernd, gibt mir aber auch viel zurück. Und mit meiner Beinprothese habe ich alles, was ich dafür brauche.“ Dabei hilft ihr das neueste Prothesenkniegelenk von Ottobock, das das HealthTech-Unternehmen zum Start der OTWorld vorstellt. Damit kann Siglind sowohl ihrem körperlich anspruchsvollen Beruf nachgehen, als auch mit ihrem Schimmel Toledo ausreiten.
Lena arbeitet in ihrem Traumjob Krankenpflegerin trotz halbseitiger Lähmung
Schlaganfall mit 19 als Nebenwirkung der Antibabypille. Zu dem Zeitpunkt steckte Lena mitten in ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, als es zu einer Sinusvenenthrombose kommt, die zu einer Lähmung im rechten Bein und Arm führte. Ihren Fuß konnte sie gar nicht mehr anheben und den Hüftbeuger nur minimal ansteuern. Hoffnung auf ein Leben ohne Rollstuhl macht Lena die sogenannte funktionelle Elektrostimulation. Das L300 Go stimuliert ihre Nerven und aktiviert die betroffene Muskulatur an ihrem rechten Bein durch kleine elektrische Impulse. Dank der Orthese führt Lena heute ein eigenständiges Leben. Die 23-Jährige arbeitet als Krankenschwester in einer Hamburger Notaufnahme, geht joggen, wandern und reitet mit ihrer Stute Frieda aus. „Das L300 Go bringt mir wieder Freiheit in mein Leben. Ansonsten wäre ich auf einen Rollstuhl angewiesen und könnte in meinem Traumjob nicht mehr arbeiten.“
Gegen ihre Spastiken und die damit verbundenen Schmerzen hilft Lena der Exopulse Mollii Suit. Die im Anzug 58 integrierten Elektroden stimulieren ihre von Spastiken betroffene Muskeln und entspannen sie. Gleichzeitig werden schwache Muskeln (re)aktiviert und spastisch bedingte Schmerzen vermindert. So hat die Krankenschwester mehr Energie für ihren (Berufs-) Alltag, muss keine Schmerzmittel mehr nehmen und kann endlich wieder ruhig schlafen.
‚Active Amputee‘ Björn inspiriert und motiviert ProthesenträgerInnen weltweit
Von klein auf begeistert sich Björn für Sport und die Natur. Als er mit knapp 16 Jahren die Diagnose Knochenkrebs und infolgedessen ein künstliches Kniegelenk (Endoprothese) erhielt, ließ er sich trotzdem nicht von seiner Leidenschaft abbringen. Er geht Wandern, besteigt Berge und reist in seiner Tätigkeit als Trainer und Berater in der Entwicklungszusammenarbeit um die Welt. 17 Jahre später kommt es in Ostafrika zu einer Infektion an seiner Endoprothese. Schließlich entscheidet sich Björn für eine Amputation seines linken Beines. „Draußen und aktiv zu sein, bedeutet mir alles. Stundenlang zu laufen und die Natur zu genießen, verstehe ich unter Freiheit.“ Also trainiert er und kommt innerhalb kürzester Zeit wortwörtlich wieder auf die Beine. Nach gerade mal drei Monaten war der „Active Amputee“ wieder in den Bergen und besteigt zum ersten Jahrestag seiner Amputation das Atlasgebirge. Sich so unabhängig und frei zu bewegen, macht das neueste mikroprozessorgesteuerte Kniegelenk von Ottobock möglich. Mit seiner Prothese kann der dreifache Vater aus dem Bergischen Land problemlos durch Schnee wandern, Flüsse queren und tagelang draußen in der Natur verbringen. „Die Amputation war der Anfang eines neuen Lebensabschnitts für mich. Und mit allen Höhen und Tiefen habe ich die Entscheidung, amputiert zu werden, keinen einzigen Tag bereut.“
Seine Wanderungen und Reisen dokumentiert der heute 52-Jährige auf seinem Blog „The Active Amputee“, in seinem Podcast und auf Social Media. So inspiriert er und zeigt, dass eine Prothese keine Einschränkung im Leben bedeutet.
Nach Rückenmarksverletzung mit Querschnittlähmung reist Ayleen durch die Welt
Ayleen lebt mit einer degenerativen Wirbelsäulenerkrankung, die schon im Kindesalter zu Bandscheibenvorfällen führte. Das hielt die Marburgerin jedoch nie davon ab, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es will. Nach einer Rückenmarksverletzung 2020 verschlimmerte sich ihr Gesundheitszustand jedoch radikal und sie die Diagnose der beidseitigen Querschnittlähmung erhielt. Die bis dato aktive junge Frau verliert unter anderem ihre Fähigkeit zu Gehen und zu Stehen und musste in den Rollstuhl. Alternative Versorgungen, damit sie wieder auf die Beine kommt, werden in der Reha-Klinik abgetan. Aber die Wirtschaftswissenschaftlerin lässt sich von den gesetzten Grenzen nicht abhalten und recherchiert selbst. Schließlich wird sie auf die mikroprozessorgesteuerte Beinorthese C-Brace aufmerksam. Das smarte Hilfsmittel von Ottobock, das sie je an einem Bein trägt, bringt Ayleen ihre Bewegungsfreiheit zurück.
„Mit dem C-Brace kann ich endlich wieder reisen und bin nicht mehr nur an einen Ort gebunden. Zuletzt war ich in Indien, das gibt mir so viel, mein Leben ist endlich nicht mehr auf ‚on hold‘.“
Sebastian zeigt mit seiner Armprothese Handgeschicklichkeit
600 Tonnen. So viel wog der Güterzug, der Sebastians Ellenbogen zerdrückte. Bei einem Arbeitsunfall im Jahr 2008 geriet sein linker Arm zwischen die Wagon-Puffer. Seitdem trägt der heute 40-jährige Vater zweier Kinder den DynamicArm von Ottobock – eine Ellenbogenprothese für Menschen mit einer Oberarmamputation. Das Besondere an solchen Versorgungen: Die Prothese muss sowohl die Handfunktion als auch die des Ellenbogens ersetzen. Angetrieben wird der DynamicArm durch einen Elektromotor. Dabei steuert Sebastian das Gelenk durch seine eigenen Muskelsignale im Stumpf. Die Steuereinheit des Prothesenarms leitet die Signale dann an die Prothesenhand weiter und diese bewegt sich. Dank seiner Armprothese führt Sebastian wieder ein selbstständiges Leben. Er geht Wandern, fährt Motorrad und arbeitet im Haus und Garten. Heute ist Sebastian Ausbilder für GießereimechanikerInnen in Kassel. „Meine Behinderung spielt für meine Azubis keine Rolle. Mit dem DynamicArm kann ich fast alle Arbeiten ausführen. Und die zehn Prozent, die mir fehlen, erledigen die Azubis“, lacht er.
Nach über zwei Jahrzehnten mit MS lebt Kerstin wieder ohne Schmerzen
Mit siebzehn bekam Kerstin die Diagnose Multiple Sklerose. Wegen der starken Schmerzen aufgrund von Spastiken musste sie täglich bis zu dreißig Tabletten und ärztliche Betäubungsmittel einnehmen. Seit 2021 sitzt sie dauerhaft im Rollstuhl. Ein Hilfsmittel, dass sie grundlegend schätzt – bringt er der zweifachen Mama Bewegungsfreiheit in ihr Leben. Auf Instagram wurde sie dann auf den Exopulse Mollii Suit aufmerksam. Ein Neuromodulationsanzug, der mittels elektrischer Impulse von Spastiken betroffene Muskelgruppen stimuliert und so Schmerzen lindert. Bereits nach zehn Minuten spürt Kerstin, wie sich etwas in ihrem Körper ändert: „Meine Kraft hat sich vertausendfacht. Ich kann einfach wieder frei atmen, ohne dass die Spastik mich ständig einschließt und mir die Luft zum Atmen nimmt. Durch den Anzug kann mein Mann wieder beruhigt zur Arbeit gehen und meine Kinder müssen keine Angst mehr haben, mich nach der Schule hilflos am Boden liegend zu finden.“
Dank des Exopulse Mollii Suit konnte die heute 42-Jährige alle Schmerztabletten absetzen und mit ihrer Familie alleine in den Urlaub fahren, ohne auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen zu sein.
Foto: @Ottobock