Große Namen, neue Gesichter: WM-Kader stehen fest

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Summer Paralympic Games: Tag 7
PARIS, FRANCE – SEPTEMBER 4: Markus Rehm of Germany, Startclass T64, jump to to the gold medal during the Para Athletics Competition – Paris 2024 Summer Paralympic Games at the Stade de France on September 4, 2024 in Paris, France. (Photo by Mathias Schulz/DBS)

Zwischen Ende August und Anfang Oktober wird im Para Sport viel geboten. Denn in diesem Zeitraum finden drei Weltmeisterschaften in den größten Para Sommersportarten statt. Nun stehen die Nominierungen für die Wettbewerbe in der Para Leichtathletik, im Para Radsport und im Para Schwimmen fest. Mit dabei sind einige große Namen, aber auch neue Gesichter nehmen an den Weltmeisterschaften teil.

Para Radsport

Los geht es Ende August mit den Weltmeisterschaften im Para Radsport im belgischen Ronse. 19 Radfahrerinnen und Radfahrer nehmen an den Wettkämpfen vom 28. bis zum 31. August teil. Einer der bekanntesten Namen ist sicherlich Maike Hausberger, die Paralympics-Siegerin von Paris 2024 im Zeitfahren. Bei ihren zahlreichen Teilnahmen an Weltmeisterschaften war die gebürtige Triererin bislang äußerst erfolgreich und holte seit 2019 elf Medaillen auf der Straße und auf der Bahn. 2023 war für Hausberger ein besonders erfolgreiches Jahr mit zwei Mal Gold im Zeitfahren (Straße) und im Scratch (Bahn) sowie zwei Mal Bronze im Zeitfahren (Bahn) und im Straßenrennen. Aber nicht nur Weltmeisterinnen und Weltmeister gehen in Ronse an den Start, sondern auch einige Debütant*innen. Lara Wolleschensky, Marie Quellhorst und Johannes Hänle werden ihre ersten Erfahrungen bei Weltmeisterschaften sammeln, nachdem sie in den Weltcup-Rennen überzeugt hatten. Das gilt ebenfalls für Anja Renner, allerdings nur auf den Para Radsport bezogen. Denn im Para Triathlon ist die Athletin nicht nur bewandert, sondern gewann sogar schon eine Bronzemedaille bei den Paralympics in Paris. Nun greift sie auf dem Tandem mit Guide Antonia Milowsky auch im Para Radsport an.

Kader: Kerstin Brachtendorf (BPRSV), Julia Dierkesmann (GC Nendorf), Angelika Dreock-Käser (BPRSV), Andrea Eskau (Cologne Cycling Club), Johannes Hänle (RSKV Tübingen), Maike Hausberger (RV Vorwärts 1904 Offenbach e.V.), Johannes Herter (RSV Tempo Linie), Maximilian Jäger (BPRSV), Jakob Klinge (RC Herpersdorf), Vanessa Laws (BPRSV), Jana Majunke (BPRSV), Marie Quellhorst (BPRSV), Manuel Scheichl (RSLC Holzkirchen), Anja Renner (RSV Irschenberg), Matthias Schindler (RV Union 1886 Nürnberg), Pierre Senska (BPRSV), Michael Teuber (BSV München), Lara Wolleschensky (BPRSV), Annika Zeyen-Giles (SSF Bonn)


Para Schwimmen

Drei Wochen später messen sich die Para Schwimmerinnen und Schwimmer mit der Weltspitze – es war die erfolgreichste deutsche Teilmannschaft bei den Paralympics 2024. Zwischen dem 21. und 27. September treten in Singapur zehn Athletinnen und Athleten mit der Hoffnung auf Medaillen an. Das deutsche Team setzt bei dieser WM auf bewährte Kräfte und reist mit gleich drei Paralympics-Siegerinnen und -Sieger an. Taliso Engel hat schon zwei Mal Gold in seiner Medaillensammlung, jeweils auf seiner Paradestrecke 100 Meter Brust. Dazu kommen mehrere Siege bei Welt- und Europameisterschaften sowie Weltrekorde. Ebenfalls eine Goldmedaille bei den Paralympischen Spielen kann Tanja Scholz vorweisen, die neben dem ersten Platz über 150 Meter Lagen auch Silber über 50 Meter Freistil in Paris holte. Dazu kommen diverse Goldmedaillen im Freistil und Lagen bei den Weltmeisterschaften 2022 und 2023. Das Trio der Paralympics-Siegerinnen und -Sieger wird komplettiert von Josia Topf, der aus Paris mit einem vollständigen Medaillensatz zurückkehrte. Über 50 Meter Freistil holte Topf Bronze, im Wettkampf über 50 Meter Rücken reichte es sogar für Silber und den Sieg feierte der Schwimmer von der SSG 81 Erlangen bei den 150 Meter Lagen. Eine weitere Paralympics-Siegerin fehlt hingegen bei der WM – aus einem erfreulichen Grund. Elena Semechin erwartet in diesem Herbst ein Kind und wird Mama.

Kader: Gina Böttcher (SV Motor Babelsberg), Malte Braunschweig (Berliner Schwimmteam / SG Neukölln Berlin), Taliso Engel (SG Bayer), Philip Hebmüller (SG Neuss), Mira Maack (Berliner Schwimmteam / PSC Berlin), Tanja Scholz (PSV Union Neumünster), Verena Schott (BPRSV), Naomi Maike Schwarz (SV Motor Babelsberg), Josia Topf (BPRSV), Maurice Wetekam (SG Bayer)

Para Leichtathletik

Ein weiterer Höhepunkt dieses ereignisreichen Herbstes ist die Para Leichtathletik-WM in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Vom 27. September bis 5. Oktober wollen sich 22 deutsche Athletinnen und Athleten für das Jahreshighlight von ihrer besten Seite zeigen. Das gelingt regelmäßig Markus Rehm. Der Weitspringer hat schließlich seit 2011 bei allen Welt- und Europameisterschaften sowie Paralympics, an denen er teilnahm, auch Gold gewonnen. Nebenbei hält er den Weltrekord in seiner Startklasse mit 8,72 Metern seit Juni 2023. Léon Schäfer ist ebenfalls Weltmeister im Weitsprung sowie über die 100 Meter und tritt damit als doppelter Titelverteidiger an. Bei den Paralympics in Paris reichte es trotz seines Favoritenstatus jedoch nur für zwei vierte Plätze. Nach der großen Enttäuschung sind die Wettkämpfe in Indien jetzt die Chance für Schäfer, wieder sein Können zu zeigen und es aufs Podium zu schaffen. Ihre WM-Erfolge aus 2024, als es WM und Paralympics in einem Jahr gab, möglichst wiederholen möchten auch Johannes Floors (400 Meter) und Niko Kappel (Kugelstoßen). Ihr Comeback nach langwieriger Verletzungspause möchte Nele Moos feiern, die in Paris überraschend zu Paralympics-Silber gesprungen war. Zudem gehören mit Lindy Ave und Irmgard Bensusan zwei weitere Medaillengewinnerinnen aus Paris zum Aufgebot für Indien. Ihre WM-Premiere erlebt Laura Burbulla, die im vergangenen Jahr bereits auch bei den Spielen in Paris am Start war.

Kader: Lindy Ave (Leichtathletik inklusiv Greifswald), Irmgard Bensusan (TSV Bayer 04 Leverkusen), Marcel Böttger (LG Olympia Dortmund), Friederike Brose (BPRSV), Laura Burbulla (VfL Wolfsburg), Yannis Fischer (VfB Stuttgart), Johannes Floors (TSV Bayer 04 Leverkusen), Francés Herrmann (BPRSV), Niko Kappel (VfB Stuttgart), Alexander Kosenkow (Guide/LG Olympia Dortmund), Charleen Kosche (BPRSV), Felix Krüsemann (RSV Eintracht Stahnsdorf), Lisa Martin Wagner (BPRSV), Max Marzillier (BPRSV), Nele Moos (TSV Bayer 04 Leverkusen), Katrin Müller-Rottgardt (TV Wattenscheid 01), Lise Petersen (TSV Bayer 04 Leverkusen), Markus Rehm (TSV Bayer 04 Leverkusen), Jule Roß (TSV Bayer 04 Leverkusen), Léon Schäfer (TSV Bayer 04 Leverkusen), Felix Streng (Sprintteam Wetzlar), Kim Vaske (TSV Bayer 04 Leverkusen), Andreas Walser (LG Augsburg)

 

 

Foto: Mathias Schulz / DBS
Text: Paul Foreman / DBS

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