Der MDR (Mitteldeutscher Rundfunk) hat am gestrigen Montag im Mendelssohn-Saal des Leipziger Gewandhauses seinem Gründungsindentanten ( 1991 bis 2011) Udo Reiter gedacht. Zur Gedenkfeier versammelten sich Weggefährten, MDR-Mitarbeiter und Vertreter anderer Rundfunkanstalten. „Professor Reiter hat ganz maßgeblich dazu beigetragen, die Forderung nach Rundfunk- und Pressefreiheit zu verwirklichen. Mit Weitsicht, Mut, visionärer Kraft und Leidenschaft hat er den Mitteldeutschen Rundfunk aufgebaut, mit starken Strukturen für eine pluralistische Gesellschaft“, betonte Intendantin Karola Wille. Reiter, seit vielen Jahren im Rollstuhl, hatte sich am 9. Oktober im Alter von 70 Jahren selbst getötet.
„Der Beitrag des MDR zur Integration und der inneren Versöhnung Deutschlands nach dem Fall der Mauer gehört zu seinen großen Leistungen“, betonte Wille. Reiter habe nicht nur die MDR-Geschichte an vorderster Stelle mitgeschrieben, er habe deutsche Rundfunkgeschichte geschrieben.
Reiter, der seit einem Autounfall im Jahr 1966 querschnittgelähmt war, hatte schon in seiner Autobiografie offen über Selbstmord gesprochen und sich für ein selbstbestimmtes Sterben eingesetzt.