Die AMSEL-Stiftung Ursula Späth verleiht jährlich drei dotierte Stiftungspreise an Menschen, die sich besondere Verdienste zugunsten von Multiple-Sklerose-Erkrankten erworben haben. Bei der 22. Preisverleihung am 1. Oktober im Porsche-Museum Stuttgart ging der Ursula Späth-Preis an Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg. Der Preis für pflegende Angehörige wurde verliehen an Anny Hätinger aus Herrenberg. Den Medienpreis erhielt der Cartoonist Phil Hubbe aus Magdeburg.
Mit dem Hauptpreis, dem Ursula Späth-Preis, wurde Peter Schneider, Präsident des Baden-Württembergischen Sparkassenverbandes, ausgezeichnet. Als Biberacher Landrat setzte er sich Anfang der 1990er-Jahre gemeinsam mit Kreisverwaltungsdirektor Erich Nau vehement für den Neubau der für MS-Erkrankte wichtigen Klinik Dietenbronn ein. Ohne den unermüdlichen Förderer Peter Schneider würde die Klinik in der heutigen Form nicht existieren, so der Laudator Klaus Zellmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH, in seiner Rede.
Der Bitte von Ursula Späth, sich im AMSEL-Stiftungsrat zu engagieren, kam Schneider gern nach. Seit acht Jahren bringt er sein Fachwissen und seinen Weitblick im Stiftungsrat ein. Als Sparkassenpräsident stellt er für die Sitzungen des Stiftungsrates und die Mitgliederversammlungen Räumlichkeiten in seinem Hause zur Verfügung. Die AMSEL-Stiftung schätzt Peter Schneider als geradlinige, zuverlässige Persönlichkeit, „die mit klarem Blick das Machbare erkennt und andere Menschen als Mitstreiter für die gemeinsame Sache gewinnt“, so Laudator Klaus Zellmer.
Peter Schneider bestimmte das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro zu gleichen Teilen für ein Patientenprojekt in der Fachklinik für Neurologie Dietenbronn und einen Festabend anlässlich des 40jährigen Jubiläums von AMSEL e.V.
Verliehen wird der Ursula Späth-Preis seit 1993 für Maßnahmen, welche die Lebenssituation oder den Alltag von MS-Kranken spürbar verbessern. Preisträger der vergangenen Jahre waren beispielsweise Dr. Saskia Fürstin zu Hohenlohe-Langenburg, Carl Herzog von Württemberg, Dr. Peter Linder (Schwäbische Bank), Hubert Seiter (Deutsche Rentenversicherung) sowie der ehemalige Ministerpräsident Günther Oettinger.
Pflegepreis für Anny Hätinger
Der Preis für pflegende Angehörige wurde verliehen an Anny Hätinger aus Herrenberg, die trotz eigener Erkrankung seit elf Jahren ihren an MS erkrankten Ehemann pflegt. Die Rund-um-die-Uhr-Pflege ihres in Pflegestufe III befindlichen Mannes erschöpft ihren Optimismus nicht. Ihr Lebensmotto lautet: Wir können alles, bloß anders! Die Laudatio auf die Preisträgerin des Pflegepreises hielt Guido Wolf, Landtagspräsident Baden-Württemberg.
Der Pflegepreis wird seit 1999 ausgelobt, um pflegende Angehörige zu ehren, die MS-Kranken deren häuslichen Aufenthalt ermöglichen.
Medienpreis für Phil Hubbe
Der Medienpreis ging an den Cartoonisten Phil Hubbe aus Magdeburg. Der talentierte Zeichner erkrankte bereits mit 19 Jahren an MS. Mit seinem schwarzen Humor beleuchtet er das Thema Behinderung aus neuen Blickwinkeln. So sind seine Cartoons unverzichtbarer Teil des AMSEL-Mitgliedermagazins. Tagesaktuelle Geschehen rückt der 48-Jährige auch regelmäßig für diverse Tageszeitungen und in der Fußballzeitschrift „Kicker“ in den Mittelpunkt seiner Karikaturen. Laudator für den Medienpreisträger war Bernd Wahler, Präsident VfB Stuttgart 1893 e.V.
Verliehen wird der Medienpreis seit 1999 für Maßnahmen, die das Thema MS bekannt machen oder MS-Kranken einen besseren Zugang zu Informationen ermöglichen. Pflegepreis und Medienpreis der AMSEL-Stiftung Ursula Späth sind mit je 1.500 Euro dotiert. Alle Preisträger erhalten darüber hinaus eine signierte Serigrafie des Hafnerhaslacher Malers Prof. Lude Döring. „Die Wahrsagerin“ hatte der Künstler 1993 eigens für die Preisverleihung zur Verfügung gestellt.