Eigentlich macht sie sich ja nicht viel aus Eröffnungsfeiern und konzentriert sich lieber auf ihre Rennen. Doch als Andrea Eskau vom USC Magdeburg gefragt wurde,
ob sie am Freitagabend (Ortszeit) an der Spitze der Deutschen Paralympischen Mannschaft die Fahne ihres Landes ins Stadion von PyeongChang tragen möchte, musste sie nicht lange überleben. „Das ist eine große Ehre für mich und freut mich sehr“, sagt die 46-Jährige.
Mit unzähligen Weltmeisterschaftstiteln mit dem Handbike sowie beim Para Skilanglauf und Biathlon und insgesamt sechs paralympischen Gold-Medaillen ist die Elsdorferin eine Ausnahmeerscheinung im deutschen Behindertensport.
Aus der achtköpfigen Mannschaft der deutschen Para Skilangläufer und Biathleten gilt Eskau bei den Paralympics 2018 als aussichtsreichste Medaillenkandidatin. In beiden Disziplinen könnte es ein packendes Duell mit dem US-amerikanischen Superstar Oksana Masters geben, auch wenn Eskau betont, bitte doch die anderen nicht zu vergessen: die starke Langläuferin Birgit Skarstein aus Norwegen zum Beispiel oder auch die sogenannten Neutralen Paralympischen Athleten aus Russland. Über deren Teilnahme freue sie sich, sagt Eskau – und hat erneut kein Problem damit, gegen den gegenwärtigen Strom zu schwimmen.
Holt sie in PyeongChang trotz der starken Konkurrenz ihr drittes Gold bei Winterspielen? „Es wird extrem schwer“, sagt sie. Aber Andrea Eskau wäre nicht Andrea Eskau, wenn sie nicht alles dafür gebe, es dennoch wahrzumachen. Die erste Chance hat sie am Samstag, am koreanischen Vormittag nach der Eröffnungsfeier – und ihrem ersten großen Auftritt in PyeongChang.
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