Anna-Lena Forster ist auf Medaillenkurs

Anna-Lena Forsters Vorfreude auf die Paralympics ist riesig. (Foto: Ralf Kuckuck, DBS-Akademie)
Anna-Lena Forsters Vorfreude auf die Paralympics ist riesig. (Foto: Ralf Kuckuck, DBS-Akademie)

Das Küken will sich nicht verstecken
Anna-Lena Forster fiebert ihrer Paralympics-Premiere entgegen. „Die Vorfreude ist riesig. Das wird ein großes Erlebnis. Die ganze Welt schaut auf einen“, sagt die talentierte Monoski-Fahrerin. Nachdem sie in den Europacup-Rennen die erforderlichen Punkte einfuhr, hat sie nun Gewissheit und das Ticket nach Sotschi endgültig in der Tasche. „Ich hatte es aber auch vorher schon gehofft und ein bisschen vermutet. Durch meine WM-Medaille im vergangenen Winter waren die Voraussetzungen für eine Teilnahme bei den Spielen ganz gut“, erklärt Forster, die aus Radolfzell am Bodensee kommt.
Mit 18 Jahren ist sie das Küken im Deutschen Paralympic Skiteam. Verstecken muss sie sich aber keinesfalls. Mit ihrer Silbermedaille im Slalom bei den Weltmeisterschaften ließ sie mächtig aufhorchen. Nur Teamkollegin Anna Schaffelhuber war in der Klasse der Sitzenden noch schneller unterwegs. „Sie zählt sicher zu den größten Konkurrentinnen, aber wir verstehen uns sehr gut. Von Anna kann ich mir auch Ratschläge holen“, sagt Forster, der von Geburt an das rechte Beine fehlt und deren linker Oberschenkel verkürzt ist.
Zwar ist Schaffelhuber in dieser Saison wieder sehr schnell unterwegs, doch auch die 18-Jährige ist gut in Form. „Im Vergleich zum letzten Winter habe ich mich weiter verbessert“, betont die Radolfzellerin. Daher habe sie auch den Anspruch, mit einer Medaille aus Sotschi zurückzukehren. Und: „So schlecht stehen die Chancen dafür nicht.“

In der bisherigen Saison fuhr Anna-Lena Forster meist in der Spitze mit und sammelte zahlreiche Podestplätze. Ihre Paradedisziplin ist der Slalom, doch auch in der Super Kombination könnte für sie etwas möglich sein. Allerdings weiß sie auch: „Die Spiele sind nicht mit einem normalen Rennen im Welt- oder Europacup vergleichbar.“ Bisher kennt sie die Paralympics nur als Zuschauerin. In Vancouver war die 18-Jährige im Jugendlager, das vom Deutschen Behindertensportverband organisiert wurde, mit dabei. Eine Maßnahme, um die Motivation bei den Nachwuchstalenten zu wecken. „Bei mir hat das definitiv gefruchtet. Ich habe dadurch schon viele Einblicke bekommen.“
In Sotschi steht die Radolfzellerin nun nicht als Zuschauerin im Zielbereich, sondern selbst auf der Piste im Mittelpunkt. „Das wird sicher eine unglaublich spannende Zeit. Den ungewohnten Trubel nehme ich gerne in Kauf“, betont Forster, die mit sechs Jahren ihren ersten Skikurs auf dem Monoski bei der mehrfachen Paralympics-Siegerin Gerda Palmer absolvierte und sich seitdem stetig weiterentwickelte.

So richtig angekommen ist es bei der Abiturientin noch nicht, dass sie bald für Deutschland bei den Spielen auf Medaillenjagd gehen wird. Aber sie ist sich sicher: Spätestens wenn sie die Rennen von Felix Neureuther und Maria Höfl-Riesch bei Olympia im Fernsehen verfolge, und sich vorstelle, dass sie bald selbst diese Piste hinunter düsen wird – „dann wird der Puls steigen und das Paralympics-Feeling immer mehr aufkommen“.
Fehlt nur noch die ersehnte Medaille zur perfekten Premiere. Dass Anna-Lena Forster mit der Spitze mithalten kann, hat sie schon mehrfach gezeigt. Sogar bei den Weltmeisterschaften. Warum nicht auch bei den Spielen in Sotschi.


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