Die bundesweit tätige Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken (ANOA) nimmt mit großem Bedauern zur Kenntnis, dass die Geschäftsführung der Marienhaus Holding GmbH die Kliniken in St. Goar und Oberwesel schließen will. Der Marienhaus-Geschäftsführer Dr. Heinz-Jürgen Scheid hat die Schließung mit „Rahmenbedingungen auf Bundesebene“ begründet, die keine wirtschaftlich tragfähige Zukunftsperspektive für die Kliniken zuließen. Kommt es zur Schließung verliert die Region ein bei Patienten und Kostenträgern gleichermaßen geschätztes Krankenhaus, in dem Schmerz- und Funktionsstörungen des Bewegungssystems mit nichtoperativen orthopädischen Komplexbehandlungen erfolgreich und effektiv behandelt werden.
Die ANOA spricht sich für den Erhalt von Klinikstrukturen aus, in denen Alternativen zu operativen Behandlungen des Bewegungssystems angeboten werden. ANOA-Präsident Dr. Wolfram Seidel: „Bei der großen Verbreitung von Schmerzstörungen des Bewegungssystems in Deutschland werden mehr denn je Behandlungen benötigt, in denen nichtoperative Elemente der konservativen Orthopädie, der Physiotherapie und der Manuellen Medizin mit spezieller Psychotherapie und wissenschaftlich fundierter Schmerzmedizin kombiniert werden. Nichtoperative Komplexbehandlungen sind erfolgreich und können vergleichsweise effektiv durchgeführt werden, wenn sie den medizinischen Erkenntnissen folgen und von den Verantwortlichen in der Politik, den Krankenkassen und in den Kliniken mit getragen werden.“ Die ANOA Gruppe hat dazu ein umfangreiches Qualitätssicherungs- und Zertifizierungssystem entwickelt und steht in engem im Kontakt mit Krankenkassen und anderen Kostenträgern.
ANOA-Präsident Seidel: „Das ANOA-Präsidium ruft alle Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Krankenkassen dazu auf, sich mit Klinikträgern und Medizinern an einen Tisch zu setzen. Die weitere Durchführung nichtoperativer Schmerz- und Funktionsbehandlungen des Bewegungssystems muss sichergestellt werden.“ Die durch Studien belegten Erfolge der Komplexbehandlungen, die Zufriedenheit der Patienten und der immens große Versorgungsbedarf sollte die Triebfeder dafür sein, dass das erfolgreiche Konzept auch weiterhin zukunftsfähig bleibt, so der ANOA-Präsident.