Mit dem Rollstuhl in den Weinkeller? Das soll kein Problem sein, sagt das Land Rheinland-Pfalz. Ein spezielles Siegel weist nun auf behindertengerechte Hotels oder Restaurants hin.
Menschen mit Behinderung sollen leichter in Rheinland-Pfalz reisen können. In einer Datenbank im Internet finden sie künftig Hotels, Gaststätten oder Touristinformationen, die rollstuhlgerecht eingerichtet sind oder Informationen in leichter Sprache bereithalten. «Wir wollen Tourismus für alle. Wir wollen, dass alle touristisch unterwegs sein können, auch Menschen mit Beeinträchtigungen», sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) am Mittwoch.
240 Betriebe erhielten dazu ein spezielles Siegel, darunter etwa Vinotheken in Rheinhessen, die Touristinformation in Deidesheim oder ein Wildpark im Westerwald. Sie mussten etwa bauliche Kriterien erfüllen oder auf die Bedürfnisse von blinden oder gehörlosen Menschen eingestellt sein. Tester überprüften die Anforderungen. «Da wird genau nachgemessen, wie breit eine Tür ist, wie der Zugang ist, wie viele Stufen es gibt», sagte Achim Schloemer, Geschäftsführer von Rheinland-Pfalz-Tourismus.
Der Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch bezeichnete das Zertifikat als wichtigen Fortschritt. «Wichtig ist, dass Menschen mit Behinderung wissen, dass sie nach Rheinland-Pfalz kommen können und hier ein gutes Hotel oder Restaurant finden», sagte er. Bei 16 000 touristischen Betrieben im Land seien 240 barrierefreie Einrichtungen aber erst ein Anfang.