Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, begrüßte die Entscheidung des ukrainischen Teams, bei den Paralympics an den Start zu gehen. Er bezeichnete dies als „sehr guten und mutigen Schritt“. Jeder habe jetzt die Möglichkeit zu sagen „wir stehen an eurer Seite“. Bei der Eröffnungsfeier am Freitagabend wolle das deutsche Team laut Medienberichten „ein Zeichen der Solidarität senden“.
„Bei uns hat kein Athlet einen Maulkorb verpasst bekommen. Wir haben unser Recht auf freie Meinungsäußerung nicht am russischen Zoll abgegeben“, so Beucher. Außerdem stellte Beucher seine Meinung zur Vergabe der Spiele an Russland klar: „Das ist ein Frevel an Mensch und Natur, was die Russen hier in das Tal von Krasnaja Poljana reingeknallt haben. Man muss nicht hier wohnen, um das zu erkennen“, betonte Beucher im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Sir Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), bleibt derweil bei seiner Meinung, dass Politik in Sotschi nichts zu suchen habe. Craven ist nach wie vor davon überzeugt, dass man „fantastische Spiele“ erleben werde. „Wir wollen, dass der Sport im Vordergrund steht und dass alle Teams teilnehmen“, so Craven. In Sotschi solle über großartigen Sport, und nicht über Politik gesprochen werden. Craven gerät aufgrund seiner Äußerungen in den Medien zunehmend in Kritik. Der oberste Paralympier wolle die Weltpolitik den Politikern überlassen, so Hugh Williamson, Europa-Direktor von Human Rights Watch. Im positiven Sinne dagegen sei Craven gerne politisch, wenn er sage „die Paralympics können Barrieren überwinden“.
Zahlreiche Regierungen, darunter die der G7-Staaten, haben ihre Teilnahme an der Eröffnungsfeier aus Protest abgesagt.
(Titelbild: DBS)
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