Bogenschießen für Menschen mit Behinderung

Am Stand des Behinderten-Sportverbandes Nordrhein- Westfalen konnte jeder einmal selbst den Bogen spannen. Foto: AWS
Am Stand des Behinderten-Sportverbandes Nordrhein- Westfalen konnte jeder einmal selbst den Bogen spannen. Foto: AWS

„Bogenschießen ist eine Lebenseinstellung“

Das Bogenschießen eine der ältesten Jagdformen der Menschheit. Sicherte ein gezielter Schuss früher das Überleben, ist der Umgang mit dem Bogen heute ein beliebter Sport für Menschen mit und ohne Behinderung. Der Umgang mit dem Sportgerät erfordert Konzentration, Technik und innere Ausgeglichenheit.
Ob sitzend im Rollstuhl oder im Stehen, die Freizeitbeschäftigung steht jedem offen, der einen Bogen spannen kann. Außer in eigenen Meisterschaften für Menschen mit Handicap, können sich Sportler auch mit Nichtbehinderten auf Kreis- Bezirks- und Landesebene messen. Auch bei den Paralympics hat der Bogensport eine lange Tradition.

Auf der REHACARE konnte am Stand des Behinderten-Sportverbandes Nordrhein- Westfalen jeder Besucher sein Geschick mit dem Bogen versuchen. Ein Angebot, für das lange Wartezeiten in Kauf genommen wurden. „Wir haben mit 400 bis 500 Interessenten in vier Tagen den größten Zulauf auf der Messe“, erklärt Wolfgang Bark, Fachwart der Abteilung Bogenschießen. „Auf diese große Nachfrage sind ich und auch der Verband sehr stolz. Die Leute warten geduldig mindestens eine halbe Stunde, um drei Pfeile schießen zu dürfen.“

Übung macht den Meister

Dass es sich um einen durchaus anspruchsvollen Sport handelt, merkten die Bogen-Novizen recht schnell. „Die richtige Technik fängt schon beim Stand an“, erklärt Bogenschütze Bark. Wichtig seien außerdem die Körperhaltung und die richtigen Handbewegungen. „Ohne Trainer geht es nicht“, merkt er an. Bark empfiehlt jedem Einsteiger, sich bei einem Verein zu informieren. Diese halten auch das notwendige Material für Anfänger bereit. Einen eigenen Bogen müsse man sich somit zu Beginn nicht noch kaufen. Natürlich sollte mit dem Trainingsstand des Schützen auch das Material wachsen. Für Hightech-Bögen aus Carbon können dann bis zu 2.000 Euro auf den Tisch gelegt werden.

Ein Sport für Jung und Alt

Im Laufe der Jahre kann der Sport zur Lebenseinstellung werden. „Das Innere und das Äußere muss im Einklang sein“, so Bark. Das Zusammenspiel von Körper und Geist überträgt sich dann auch auf das Leben außerhalb des Schießstandes. Die innere Ruhe ist entscheidend, „wenn ich direkt nach der Arbeit Bogenschießen gehe, treffe ich keine Scheibe. Man muss erstmal runterkommen“, erklärt Bark. „Die erfolgreichste Nation im Bogensport ist Korea, die Schüler dort beginnen bereits in der Schule mit mentalem Training. Das können wir uns hierzulande gar nicht vorstellen.“

Früh übt sich

Mit dem Bogenschießen beginnen können Kinder im Verein bereits mit sieben Jahren. „Beim Bogen handelt es sich um ein Sportgerät, ein Gewehr dagegen ist eine Waffe. Darauf legen wir sehr großen Wert“, betont Bark. Eine Altersbeschränkung nach oben gibt es nicht, auch jenseits der 80 gibt es aktive Bogenschützen.

Weitere Informationen gibt es unter:
www.bsnw.de

Eric Scharfenort

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