Die Vergabe der TV-Übertragungsrechte vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) an das amerikanische Unternehmen Discovery Communications betrifft ausschließlich die Olympischen Spiele – und könnte dennoch direkte Auswirkungen auch auf den Paralympischen Spitzensport haben. Entsprechend besorgt ist Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.
„Bereits nach der Entscheidung des IOC, die TV-Übertragungsrechte für die Olympischen Winter- und Sommerspiele von 2018 bis 2024 an das amerikanische Unternehmen Discovery Communications zu vergeben, haben wir als Deutscher Behindertensportverband unsere Besorgnis geäußert. Wenn jetzt die öffentlich-rechtlichen Sender in diesem Zuge aus nachvollziehbaren Gründen darüber nachdenken, die paralympische Berichterstattung herunterzufahren, könnten unsere Befürchtungen künftig eintreten. Wir wollen unbedingt verhindern, dass unsere Athletinnen und Athleten Opfer eines Milliarden-Deals werden und ihnen die öffentliche Aufmerksamkeit, die sie sich täglich erarbeiten und verdienen, ausgerechnet bei ihrem sportlichen Highlight alle zwei bzw. vier Jahre entzogen oder verringert wird. Es darf nicht sein, dass der gute Weg, auf dem sich der Behindertensport spätestens seit den Paralympics in London auch in der öffentlichen Wahrnehmung befindet, verlassen wird.
Wir fordern daher unmissverständlich: Der paralympische Sport darf nicht auf der Strecke bleiben. In diesem Zusammenhang sehen wir auch das Internationale Paralympische Komitee (IPC) als Mitglied im IOC sowie die Europäische Rundfunkunion (EBU) in der Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass auch weiterhin eine umfassende Berichterstattung über die Leistungen unserer Athletinnen und Athleten gewährleistet wird. ARD und ZDF möchten wir als verlässliche Partner nicht verlieren. Sie haben einen maßgeblichen Anteil an der Attraktivitätssteigerung des Leistungssports von Menschen mit Behinderung und haben unseren Sport in die Öffentlichkeit getragen – sei es bei den Paralympics oder immer mehr auch zwischen den Spielen, wie jüngst bei den Weltmeisterschaften im Schwimmen eindrucksvoll unterstrichen wurde.“