77 Prozent der Deutschen halten Barrierefreiheit für äußerst wichtig oder wichtig. Das zeigt das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Aktion Mensch.
Barrierefreiheit bedeutet, dass Räumlichkeiten, Medien oder Einrichtungen von jedem Menschen ohne fremde Hilfe aufgefunden und benutzt werden können. „Für uns ist das ein sehr positives Teilergebnis“, freut sich Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. „Denn Barrierefreiheit ist schon lange ein wichtiges Anliegen der Aktion Mensch. Wir alle stoßen noch viel zu oft auf Barrieren, die bestimmte Personengruppen ausschließen.“
In welchen Bereichen steckt das größte Potenzial zum Abbau von Barrieren? Hier sind sich die Befragten größtenteils einig: 83 Prozent sind der Meinung, dass es besonders wichtig ist, das Bewusstsein für Barrieren in der Bevölkerung zu stärken. Strengere gesetzliche Vorgaben halten 77 Prozent der Befragten für wichtig, um Barrieren nachhaltig abzubauen. In digitalen Innovationen wie Apps oder spezieller Software sehen immer noch 62 Prozent der Deutschen Potenzial für den Abbau von realen Barrieren.
Dieser Wert ist unter den befragten Personen mit Behinderung zum Teil deutlich höher. So sehen beispielsweise 78 Prozent der befragten Rollstuhlfahrer in digitalen Innovationen einen sinnvollen Lösungsansatz. Ihnen stehen bereits viele erfolgreiche Angebote wie zum Beispiel die Online-Karte Wheelmap.org zum Suchen, Finden und Markieren rollstuhlgerechter Orte zur Verfügung. Digitale Hilfsmittel helfen auch, die Integration von Flüchtlingen in Deutschland zu unterstützen. So entwickelt das Bundesbildungsministerium derzeit gemeinsam mit dem Volkshochschulverband unter anderem Apps für Smartphones, mit denen auf die Lernplattform „ich-will-deutsch-lernen.de“ zugegriffen werden kann (Quelle: www.bundesregierung.de).
Aktion Mensch-Vorstand Armin v. Buttlar ist der Meinung: „In digitalen Lösungen steckt großes Potenzial zum Abbau von Barrieren.“ Deshalb will die Aktion Mensch mit dem Schwerpunktthema Barrierefreiheit in diesem Jahr dazu beitragen, bereits vorhandene Angebote bekannter zu machen. Darüber hinaus sollen Projekte und Aktionen zeigen, wie viele innovative Möglichkeiten es gibt, um Barrieren in allen Lebensbereichen zu überwinden. Mit zusätzlich bereitgestellten Fördergeldern sollen künftig alle Formen von Behinderungen schon bei der Planung mitgedacht werden. Eine solche umfassende Barrierefreiheit soll Inklusion in der Gesellschaft vorantreiben.
Die Aktion Mensch hat zusammen mit dem Marktforschungsinstitut YouGov insgesamt 2.000 Personen ab 18 Jahren, bevölkerungsrepräsentativ nach Alter, Geschlecht, Region und Wahlverhalten sowie mit und ohne Behinderung befragt, unter ihnen auch 52 Personen im Rollstuhl. Die unabhängige Online-Befragung wurde im Januar 2016 durchgeführt.
(Pm)