Die Hand ist eines der wichtigsten und komplexesten Teile unseres Körpers. Das perfekte Zusammenspiel vieler Nerven, Sehnen, Muskeln und Knochen machen sie zu einem einmaligen Präzisionsinstrument der Natur. Eine der größten Herausforderungen der Medizintechnik ist es, möglichst viele dieser zahlreichen Funktionen anhand von Prothesen nachzubilden. Die Michelangelo Hand und das Axon-Bus System werden von der Firma Otto Bock hergestellt und sind Meilensteine auf dem Weg zur Perfektion. Sie geben ihrem Anwender durch ein hohes Maß an Flexibilität zahlreiche Funktionen der Hand zurück.
Die Firma OTBremen, Orthopädie-Technik GmbH ist im Großraum Bremen ein zertifizierter Partner, der dieses System vertreiben darf, und präsentiert es bei der diesjährigen Reha- und Mobilitätsmesse Irma in Bremen. An Stand B10 in Halle 7 haben die Besucher die Möglichkeit, sich über Herstellung, Anpassung und Handhabung dieser innovativen Armprothese zu informieren.
Die besondere Herausforderung für Produktdesigner und Produktentwickler bestand darin, das Erscheinungsbild und die Haptik der Michelangelo Hand dem natürlichen Vorbild möglichst perfekt nachzubilden. So sind die Finger aus weichen und harten Materialien gefertigt und der natürlichen Hand damit detailliert nachempfunden. Der flachovale Handanschluss unterstreicht das natürliche Erscheinungsbild. Im flexiblen Modus bewirkt das Handgelenk zudem eine entspannte Körperhaltung und vermindert eventuelle kompensatorische Ausweichbewegungen. In den Handschalen sind Lamellen integriert, weshalb die Bewegungen des Handgelenkes und des separat positionierbaren Daumens sehr natürlich aussehen.
Die Michelangelo Hand bietet vier bewegliche Finger und einen durch Muskelsignale separat positionierbaren Daumen. Das führt zu in der Prothetik noch nie dagewesenen Möglichkeiten, unterschiedliche Greifbewegungen präzise und sicher auszuführen. Um ein natürliches Bewegungsmuster zu erzielen, ist die Hand mit zwei Antrieben ausgestattet. Der Hauptantrieb ist für die Greifbewegung und Griffkraft zuständig, der Daumenantrieb ermöglicht die Bewegung des Daumens in einer zusätzlichen Bewegungsachse. Daumen sowie Zeige- und Mittelfinger können aktiv gesteuert werden, Ringfinger und kleiner Finger bewegen sich passiv mit. Durch die Vielzahl an Funktionalitäten sind sieben unterschiedliche Handpositionen möglich. Kochen, Autofahren, das Umblättern von Buchseiten oder Schreiben auf einer Tastatur – Bewegungsmuster, die dazu notwendig sind, können Dank der innovativen Michelangelo Hand ganz selbstverständlich in Alltag, Freizeit und Berufsleben integriert werden. Somit gibt die Michelangelohand ihren Anwendern nach Armamputation viele Freiheiten und zahlreiche Funktionen der natürlichen Hand zurück, für ein möglichst gutes, natürliches und unbeschwertes Leben.
Die über 110 Aussteller der IRMA wissen: Kein Mensch gleicht dem anderen. Deshalb müssen für besondere Menschen individuelle Lösungen geschaffen werden. Sie alle präsentieren in zwei Hallen Rollstühle und Hilfsmittel, die speziell an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst und nach Maß gefertigt sind, denn ein Mensch ist niemals Standard. Somit wird auf der größten Rehamesse im Norden Deutschlands nahezu alles geboten, was das Leben trotz Behinderung erleichtert. Neben Firmen und Sanitätshäusern, die sich auf Prothesen und Orthesen spezialisiert haben, ist auch das Thema „Kinderreha“ mit speziell auf die Kleinen entwickelten Rollstühlen, Kindersitzen und Alltagshilfen ein Themenschwerpunkt der diesjährigen IRMA.
Darüberhinaus präsentieren Firmen, die sich auf Senioren- und behindertengerecht umgebaute Pkws spezialisiert haben, Fahrzeuge mit Heckausschnitt, Rollstuhlverladesysteme, Schwenksitze und Spezial-anfertigungen, um selbst schwerstbehinderten Menschen das Autofahren selbstständig zu ermöglichen. Wer barrierefreie Urlaubsmöglichkeiten sucht, kann sich von 20 namhaften Reiseveranstaltern, Hotels, Ferienhausanbietern und Urlaubsregionen beraten lassen. Weiter gibt es drei Testparcours, auf denen Besucher Rollstühle, Spezialräder, Handbikes und Scooter testen und Probe fahren können.