Mit mehr als 300 Gästen hat Verena Bentele gestern in der niedersächsischen Landesvertretung ihren ersten Jahresempfang gefeiert. Der Leiter der Landesvertretung Michael Rüter freute sich, dass die Wahl auf die Räumlichkeiten seiner Landesvertretung gefallen ist, die an einem geschichtsträchtigen Ort erbaut wurde.
„Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“, das Zitat von Antoine de Saint-Exupéry hat die Beauftragte Verena Bentele in ihrer Rede an den Anfang gestellt, um aus diesem Gedanken heraus nach einer Bilanz der ersten hundert Tage künftige Ziele für ihre Amtszeit abzuleiten. Hierbei sind das Wahlrecht für so genannte „totalbetreute“ Menschen, der Wegfall der Einkommens- und Vermögensgrenze und das Teilhaberecht ganz weit oben auf der Agenda. Verena Bentele bekräftigte: „Menschen mit Behinderung gehören nicht in die Soziahilfe. Die Unterstützung behinderter Menschen muss im SGB IX verankert werden.“
Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Andrea Nahles griff in ihrer Rede zum Bild der Sprossen einer Leiter, die sie Sprosse um Sprosse mit Bentele und allen Beteiligten erklimmen möchte. Einige Sprossen würden schon in näherer Zukunft zu erklimmen sein wie das Wahlrecht. Andere Sprossen wie das Bundesteilhabegesetz würden noch einiger „sportlicher Anstrengung“ bedürfen.
Der Kabarettist und Moderator Rainer Schmidt sowie Rapper Graf Fidi lockerten die Veranstaltung mit parodistischem Kabaretteinlagen und Songs aus der Perspektive eines Behinderten auf und hatten die Lacher auf ihrer Seite. Die Gäste amüsierten sich sehr über die (selbst-)ironischen Umdeutungen des Alltags von Menschen mit Behinderung. Weitere künstlerische Einlagen kamen von der Theatergruppe der Spastikerhilfe piloti storti. Am Abend spielete die „Blind Foundation“ zum Tanz.