Exoskelette halten Einzug in den ersten Arbeitsmarkt

Exoskelette erleichtern jetzt den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden im Warenein- und -ausgang beim Medizinprodukte-Hersteller medi mit Headquarter im nordbayerischen Bayreuth. Täglich werden Waren und Materialien in hoher Stückzahl angeliefert und anschließend die produzierten Medizin-, Sport- und Fashion-Produkte weltweit verschickt. Beim Anliefern, Sortieren, Ein- und Auslagern, Verpacken und Versenden geht es nicht ohne Handarbeit, um reibungslose Abläufe sicherzustellen.

Fabian Rauch, Leitung Lager: „Ich bin absolut überzeugt vom Einsatz der Exoskelette in der Logistik. Wir haben uns vorab umfassend über die Technologie und Möglichkeiten informiert und mehrere Systeme getestet, bevor die Entscheidung fiel auf ein Modell mit 30 Kilogramm Unterstützung bei Hebebewegungen und zusätzlicher Laufunterstützung. Wer bei medi ein Exoskelett nutzt, wird von einem speziell ausgebildeten Kollegen eingewiesen und gecoacht. Er leitet beim effizienten Aufheben und Abstellen von Lasten sowie deren Transport genau an, um die Unterstützung durch das Exoskelett optimal auszuschöpfen. Und das Feedback der Kollegen und Kolleginnen ist sehr positiv!“

Von der Unterstützung und Entlastung profitieren Gesundheit und Effizienz bei vielen Arbeitsprozessen. Das ist auch ein wichtiges Argument, um neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Die Exoskelette sind ein deutliches Signal für eine innovative, leistungsfähige Logistik bei medi – in der Region will das Unternehmen hier einmal mehr Vorreiter und ein attraktiver Arbeitgeber sein.

Dazu Sascha Bohne, Leitung Betriebliches Gesundheitsmanagement bei medi: „Die längere Lebensarbeitszeit sowie Rückenschmerzen als häufige Ursachen für Krankschreibungen sind nur zwei Gründe, um das Berufsleben so zu gestalten, dass wir unserer Arbeit gerne nachgehen und leistungsfähig bleiben. Bei Tätigkeiten in der Logistik ist der Rücken gefordert und belastet, dieses Ergebnis der arbeitsmedizinischen Analysen bei medi war wenig überraschend. Deshalb wollen wir die neuen Technologien nutzen, um die Arbeit für unsere Mitarbeitenden komfortabler und gesünder zu gestalten und Rückenproblemen vorzubeugen. Die Exoskelette machen es möglich.“

Das Exoskelett wird am Oberkörper und den Oberschenkeln angelegt und mit einer Weste sowie Gurten fixiert. Das von medi genutzte Modell mit Elektromotor und Sensoren unterstützt und verstärkt Bewegungen aktiv beim Heben, Tragen und Absetzen von Lasten sowie beim Gehen. Dabei kompensiert es bis zu 30 Kilogramm Gewicht. Das Exoskelett schützt den unteren Rücken und mindert den Druck auf die Lendenwirbelsäule bei längerem Arbeiten in vorgebeugter Haltung. Dadurch werden die Gelenke, Wirbelsäule und Muskeln entlastet. Es richtet den Oberkörper auf und sorgt für eine gerade Körperhaltung. So wird das Arbeiten mit Lasten und wiederkehrende Bewegungen komfortabler und auch sicherer. Das Exoskelett bietet zusätzliche Kraft und stützt, um Verletzungen zu vermeiden, Anstrengung und Krafteinsatz zu reduzieren und die Produktivität zu steigern. Es unterstützt die Anwendenden auch beim Gehen. Sie erhalten zusätzliche Energie bei jedem Schritt. Beim Handling tritt schnell Routine ein, um das Exoskelett schnell und einfach anzulegen. Die persönliche Ausstattung für das Grundgerät umfasst eine Weste, Rücken- und Beinplatten in der individuellen Größe und bietet hohen Tragekomfort.

Aktive Exoskelette regeln automatisch die Stärke der Unterstützung, die auch manuell eingestellt werden kann. Sie ist höher bei schnellen Bewegungen und geringer bei langsamen. Das Exoskelett gibt Schub beim Aufheben von Lasten: Die Motoren ziehen unterstützend nach oben. Und beim Abstellen bremst das Gerät die Bewegung sanft nach unten ab. So passt es sich der Bewegung an und schlägt auch Einstellungen für einen optimierten Bewegungsablauf vor.

Natürlich ist dieses Beispiel nicht vergleichbar mit Exoskeletten für Menschen mit Einschränkungen, es zeigt aber doch, dass nicht nur diese von neuen Technologien profitieren können.

Foto: www.medi.de

 

 

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