Gastspiel der neuformierten 99ers

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Joe Bestwick (#4) gegen seinen alten klub, die Köln 99ers. Foto: Armin Diekmann

Zum zweiten Heimspiel der noch jungen Saison empfängt der RSV Lahn-Dill am Samstagabend mit den Köln 99ers ein Team mit vielen interessanten Akteuren. Nach zwei Zitterspielzeiten in Folge haben sich die Rheinländer in diesem Sommer einem kompletten Umbruch unterzogen, der vor allem auf der Trainerbank nachhaltig wirkt. Der junge Brite Matt Folden beerbte auf der 99ers-Kommandobrücke den langjährigen Head Coach Martin Otto.

Mit im Gepäck hatte Folden, der selbst vom ehemaligen André-Vergauwen-Cupsieger Oldham Owls kam, seinen Landsmann Jordan Bright von den Exeter Otters sowie Nationalspielerin Helen Freeman von den Worcester Coyotes. Gerade Letztgenannte gehört als zentrale Figur in der britischen Auswahl zu den besten Spielerinnen des Kontinents.

Doch das neue britische Trio wird am Rhein von einem weiteren interessanten Trio ergänzt, das aus Fernost den Weg ins Rheinland fand. Naohiro Murakami, aktuell mit 18,3 Punkten pro Spiel der stärkste Offensivspieler der 99ers und Akira Toyoshima werden auch hier von einer der stärksten japanischen Nationalspielerinnen, Mari Amimoto, flankiert. Komplettiert werden die insgesamt acht Neuzugänge in der Domstadt durch den Franzosen Jordan Luce, der aus Bordeaux kam und bisher 11,0 Zähler pro Partie beisteuern konnte, sowie durch die deutsche Nationalspielerin Mareike Miller, die zuletzt das Trikot der Milwaukee Bucks in den USA trug.

Mit diesem neuen Team wollen die 99ers in diesem Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Zwar verlor das Team von Trainer Folden die ersten beiden Saisonspiele bei Meister Thüringen und in Trier, doch insbesondere das im Rheinland emotional wichtige Derby gegen den Aufsteiger Bonn wurde sicher gewonnen. So hofft man am Rhein mit einem durchaus namhaften Kader auf deutlich ruhigere Fahrwasser als noch in der letzten Saison, als erst am letzten Spieltag der Klassenerhalt geschafft werden konnte. Sind die 99ers erst einmal eingespielt, ist auch das Erreichen der Playoffs keine Utopie mehr.

Den Kölnern gegenüber steht ein RSV Lahn-Dill, der sich insbesondere vor eigener Kulisse keine Blöße geben will und mit dem dritten Erfolg im dritten Punktspiel mit Meister Thüringen gleichziehen will. Personell kann das Trainerduo Nicolai Zeltinger und Ralf Neumann dabei aus dem Vollen schöpfen. Der Kader ist dabei so variabel, dass im dritten Duell durchaus auch eine dritte unterschiedliche Starting Five auf dem Parkett der August-Bebel-Sporthalle stehen könnte.

Stärkste Offensivwaffe der Mittelhessen ist bisher Neuzugang Piotr Luszynski, der zusammen mit dem Thüringer Aliaksandr Halouski die Korbschützen-Rangliste in der RBBL mit jeweils 28,0 Punkten pro Spiel anführt. Auf Rang drei folgt der Münchner Suad Sutic, ehe mit Thomas Böhme (23,5) bereits ein zweiter RSV-Spieler folgt. Aber gerade die Vorwochenpartie in Trier hat gezeigt, wie variabel die Wetzlarer Rollis sind. Ein Sonderlob verdienten sich an der Mosel vor allem die „Zweier“ Nico Dreimüller und Jan Haller.

RBBL, 4. Spieltag: ASV Bonn – USC München, Rhine River Rhinos Wiesbaden – Doneck Dolphins Trier, RSV Lahn-Dill – RBC Köln 99ers (alle Sa.), BSC-Rollers Zwickau – BG Baskets Hamburg (So.).

Andreas Joneck

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