Die Schulen am Heidberg (Grund- und Stadtteilschule) aus Hamburg erhalten den 1. Preis und damit 5.000 Euro im Wettbewerb „Deutscher Schulsportpreis 2015/2016“ des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Deutschen Sportjugend (dsj). Der zweite Preis des Deutschen Schulsportpreises (3000 Euro) geht an die Integrierte Gesamtschule (IGS) Flötenteich aus Oldenburg. Den dritten Preis und damit 2000 Euro erhält die Bruno-H.- Bürgel-Schule, eine Gesamtschule aus Rathenow in Brandenburg.
Am vergangenen Freitag wurde der Deutsche Schulsportpreis in der Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund in Berlin verliehen. Teilnahmeberechtigt waren Schulen aller Schulformen sowie alle kooperierenden Sportvereine. Eine Jury aus Expertinnen und Experten des DOSB und der dsj, der Kommission „Sport“ der Kultusministerkonferenz sowie der Wissenschaft hatte sich mit den qualitativ hochwertigen Bewerbungen eingehend befasst und dem dsj-Vorstand zur Entscheidung über die Preisvorgabe vorgeschlagen. Der Schwerpunkt des diesjährigen Wettbewerbs liegt in der Auszeichnung von erprobten und nachhaltig wirkenden bewegungs-, spiel- und sportbezogenen Projekten im schulischen Kontext, die das Thema „Teilhabe und Vielfalt“ aufgreifen und damit u.a. einen positiven Einfluss auf die Kultur des respektvollen Umgangs ausüben.
Ingo Weiss, der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend (dsj), sagte: „Bei der Vergabe des Deutschen Schulsportpreises haben wir sowohl auf innovative wie nachhaltige Konzepte Wert gelegt. Teilhabe und Vielfalt ist zur Zeit zwar in aller Munde, aber die Umsetzung nicht selbstverständlich. Uns liegen sehr gute Bewerbungen vor, bei denen die Entscheidung über die ersten Plätze der Jury und dem dsj-Vorstand nicht leicht gefallen ist.“ Die Schulen auf den Plätzen vier bis zehn erhalten je ein Basketballset.
Die Schulen am Heidberg aus Hamburg erhielten den ersten Preis für ihr Projekt, den Aufbau eines Jugend-Teams zur Mitarbeit im Sport und damit 5000 Euro für schulische Zwecke. Interessierte Schüler/-innen der Stadtteilschule Am Heidberg werden zu „Helfern im Sport“ ausgebildet und machen im Rahmen der Ganztagsbetreuung und im Rahmen des kooperierenden Vereins (SiB) eine Vielzahl von Angeboten für alle Kinder und Jugendliche. Ingo Weiss, der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, sagte in seiner Laudatio: „Die Schulen am Heidberg begreifen Heterogenität nicht nur als Herausforderung, sondern vielmehr als Chance und konzipieren Angebote so, dass alle teilhaben können. Seit 15 Jahren sind sie sehr erfolgreich mit ihrem Projekt, das Teilhabe und Vielfalt auf allen Seiten ermöglicht. Dafür gebührt ihnen der 1. Platz des Deutschen Schulsportpreises.“
Die Integrierte Gesamtschule Flötenteich aus Oldenburg öffnet an Sonntagen eine Sporthalle und macht dort ein inklusives und vielfältiges Bewegungsangebot ohne Leistungsdruck und Wettkampfcharakter für alle Kinder. So begegnen sich Kinder mit unterschiedlichen körperlichen, geistigen und auch seelischen Zuständen. Denn Kinder mit Gewalt- und Fluchterfahrungen nehmen ebenfalls regelmäßig teil. Sie werden von jugendlichen „Coaches“, die speziell ausgebildet wurden, zunächst auch abgeholt. Am Open Sunday nehmen deshalb zahlreiche Kinder mit Migrationshintergrund, mehrheitlich Nicht-Mitglieder im Sportverein und überdurchschnittlich viele Mädchen teil. Auf diese Art könnten vielfältige soziale, interkulturelle und inklusive Erfahrungen gemacht werden, sagte DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper in ihrer Laudatio für den zweiten Preis und hob die wissenschaftliche Begleitung des Projektes besonders hervor.
Die Bruno-H.-Bürgel-Schule aus Rathenow erhielt den dritten Preis für ihr Projekt „Am Ball bleiben“, das sich aus einer Vielzahl von Einzelprojekten zusammensetzt und damit die Vielfalt auch in jedem einzelnen Projekt spiegelt. Die Unterschiedlichkeit der Projekte ermöglicht, dass für jeden etwas dabei ist. Jedes Teilprojekt setzt auf die aktive Beteiligung von Schülerinnen und Schülern. Sie engagieren sich zum Beispiel im Kontakt mit Flüchtlingskindern bei der Aktion „Fußball mit Herz“ für andere und leben Integration durch Sport sowie ihren interkulturellen Anspruch gemeinsam. Von der Schiedsrichter AG bis zu einem Lauf im Kampf gegen Kinderkrebs reiche die Palette, mit der die Schule es schafft, für wichtige gesellschaftliche Anliegen wie Teilhabe und Vielfalt zu sensibilisieren, sagte Staatssekretär Dirk Loßack, Vorsitzender der Kommission Sport der Kultusministerkonferenz.
Der Deutsche Schulsportpreis wird alternierend mit dem dsj-Zukunftspreis ausgelobt und somit für das Schuljahr 2017/2018 das nächste Mal ausgeschrieben.