Endlich schmerzfrei: Für einige Rheumapatienten, deren Gelenke aufgrund der chronischen Entzündung stark angegriffen sind, ist dies nur noch mit einem künstlichen Knie- oder Hüftgelenk zu erreichen. Zunehmend wird jedoch versucht, patienteneigene Knorpelzellen im Labor zu transplantierbarem Ersatzknorpel heranzuzüchten und so den Einsatz eines künstlichen Gelenks hinauszuzögern oder zu umgehen. Welche Möglichkeiten diese als Tissue-Engineering bezeichnete Methode bietet und wo ihre Grenzen liegen, wird ein Thema auf der Vorab-Pressekonferenz sein, die anlässlich des 46. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) am 5. September 2018 in Berlin stattfindet.
Ein Blick in die Statistik zeigt, dass bei der Behandlung verschlissener Knie- oder Hüftgelenke der künstliche Gelenkersatz bislang das unangefochtene Mittel der Wahl ist. „Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 400.000 Endoprothesen eingesetzt“, so Professor Dr. med. Kolja Gelse, Leitender Oberarzt in der Unfallchirurgischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen. Dem gegenüber stehen nur 1.700 registrierte Eingriffe, bei denen versucht wird, den Knorpel im Gelenk zu rekonstruieren.
Zum Thema „Tissue Engineering – Wiederherstellung von Knorpel anstelle künstlicher Gelenke?“ wird Professor Gelse auch auf der Pressekonferenz am 5. September 2018 in Berlin referieren. Weitere Vorträge werden sich unter anderem mit der neuen Leitlinie zur Behandlung der Rheumatischen Arthritis und der Qualität der Versorgung von Rheuma-Patienten in Deutschland beschäftigen.