Das Londoner Design-Studio Layer hat mit dem „Go“ einen 3D-gedruckten Rollstuhl angekündigt. Der Nutzer wird dafür mittels Scan-Software vermessen, um Sitz und Fußstütze optimal an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Zudem setzt der Go auf ein schlankes Design. Der Rollstuhl soll laut Angaben des Design-Studios mehr Bequemlichkeit, ein leichteres Vorankommen und ein Vorbeugen gegen sekundäre Gesundheitsprobleme bieten.
Auf einen Rollstuhl Angewiesene leiden oft physisch unter dessen Nutzung, bekommen Probleme im Arm- und Schulterbereich und Haltungsschäden durch unpassende Sitze, so Layer in einer Pressemeldung. Der in Zusammenarbeit mit dem 3D-Druck-Dienstleister Materialise, Ärzten und Rollstuhl-Nutzern entwickelte Go soll eben hier Abhilfe schaffen. Denn die Kombination aus 3D-Körperscan und 3D-Druck verspricht eine individuelle Passform. „Es ist eher, wie etwas an den Körper anzugießen anstatt es per Lineal auszumessen“, erklärt Layer-Gründer Benjamin Hubert.
Der personalisierte Sitz wird aus einer Kombination zweier Kunststoffe gedruckt, die stoßdämpfend wirken. Die Form verspricht eine ideale Positionierung des Körperschwerpunkts. Die aus Titan gedruckte Fußstütze ist auf Länge und Form des Beins abgestimmt. „Eigentlich sind es diese beiden Teile, die bestimmen, wie gut der Rollstuhl passt“, meint Hubert. Der Rest kann aus Standard-Teilen gebaut werden. Eine Besonderheit ist das Design der Räder, die in Verbindung mit passenden Handschuhen dem Nutzer das Anschieben erleichtern und gegen übermäßige Gelenkbelastungen vorbeugen sollen.
Der Bau eines personalisierten Rollstuhls soll Layer zufolge in nur zwei Wochen möglich sein und somit deutlich schneller sein als die Herstellung eines auf herkömmlichem Weg gefertigten, angepassten Rollstuhls. Ob und wann der Go wirklich auf den Markt kommt, bleibt allerdings noch abzuwarten. Fest steht, dass ein Prototyp Ende Mai im Rahmen der Clerkenwell Design Week in London präsentiert wird.
AWS/PM