Am Dienstag machte das sport grenzenlos Team im Rahmen der Inklusionstour in Fulda Station in den Caritas-Werkstätten, an der Pestalozzi- und der Bardoschule. Und traf dabei auf begeisterte Mitarbeiter, Schülerinnen und Schüler. Nach dem erfolgreichen Auftakt der Inklusionstour in Fulda mit dem inklusiven Tischtennis-Abend in der Hubtex-Arena am Montag ging es für das sport grenzenlos Team am Dienstagvormittag mit einer Veranstaltung in den Werkstätten der „Caritas Berufswege Fulda“ weiter. Dort arbeiten Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung in unterschiedlichen Werkstätten.
Nach der Begrüßung nahm Einrichtungsleiter Michael Glüber die Teilnehmer der Aktion um sport grenzenlos Initiator Holger Nikelis, den Präsidenten des Lions Club Mathias Leilich, Rainer und Ingrid Lindenthal sowie Hanns-Uwe und Simone Theele von der Interessensgemeinschaft barrierefreies Fulda zunächst auf eine Betriebsbesichtigung mit. Dabei wurde auch eine Werkstatt für Montagen und Verpackungen besucht, in der unter anderen Mathias Poecken tätig ist. „Wir haben hier ein tolles Arbeitsklima“, sagte der Werkstattratsvorsitzende. Poecken war erst kürzlich von den insgesamt 250 Mitarbeitern der Werkstätten zum zweiten Mal zu ihrem Vertreter gewählt worden und setzt sich in dieser Position für die Belange seiner Kollegen ein.
Im Anschluss an die Führung boten die Paralympischen Sportler Charly Weber und Selcuk Cetin den mehr als 80 interessierten Mitarbeitern in der Betriebssporthalle unter großem Beifall ein Show-Match. Später griffen auch einige von ihnen selbst zum Schläger, so dass sich eine ausgelassene Stimmung entwickelte. „Eine tolle Aktion, die wir sehr begrüßen. Auch wir sind nicht erst seit der UN-Konvention 2009 an dem Thema Inklusion dran und lassen unsere Mitarbeiter über den Sport und die Arbeitswelt an der Gesellschaft teilhaben“, sagte der Gesamtleiter der Caritas Berufswege und Werkstätten, Bernd Wystrach.
Nach dem Showkampf gab es für die Mitarbeiter die Gelegenheit zu Autogrammen und einem Austausch mit den Sportlern. „Inklusion ist nicht in jedem Bereich ausnahmslos möglich. In einer Einrichtung wie unsere es ist muss es auch Rückzugsräume für Menschen mit geistiger, körperlicher oder seelischer Behinderung geben. Aber Sport kann verbinden, das haben wir heute gesehen“, sagte Michael Glüber. Einem gemeinsamen Mittagessen folgte die zweite Aktion am Dienstag: der Besuch an der Fuldaer Pestalozzi-Schule. Dort warteten bereits 30 Schüler der Förderschule auf das sport grenzenlos Team. Nachdem Moderator Peer-Boris die Sportler vorgestellt hatte, zeigten diese ihr ganzes Können. Hier begeisterte vor allem der geistig behinderte Hartmut Freund, Deutscher Meister in der Wettkampfklasse 11, die Schülerinnen und Schüler. So war es denn auch ein Leichtes, die Kinder später zum Mitmachen zu animieren. An mehreren „Mini-Tischen“ und mit Geschicklichkeitsübungen konnten die Schüler der Pestalozzi-Schule ihre ersten Erfahrungen mit dem kleinen Zelluloid-Ball machen. Auch hier ging natürlich keiner mit leeren Händen nach Hause: Autogramme der Weltklassespieler waren heiß begehrt.
„Die Kinder waren schon beim Zuschauen von den gezeigten Leistungen wie gefesselt. Dass sie dann auch noch selbst mitmachen durften, war für alle Beteiligten ein großes Erlebnis“, sagte der Schulleiter Markus Pötz. „Ich würde mir wünschen, dass wir gerade im Sport in Zukunft mit der Bardoschule kooperieren könnten“, äußerte Pötz noch einen persönlichen Wunsch.Ein erster Schritt in diese Richtung wurde bereits wenige Minuten später getätigt. Denn dann nahmen Schüler der benachbarten Bardo-Gesamt-Schule die Turnhalle der Pestalozzi-Schule ein. Bei den Siebtklässlern handelte es sich um eine „Sportklasse“, die anstatt zwei sechs Stunden Sportunterricht in der Woche zur Verfügung hat. Ihnen bot sich die Gelegenheit zur Begegnung auf Augenhöhe mit Paralympicssiegern, Welt- und Europameistern.
„Unsere Schüler hatten eigentlich so viele Fragen vorbereitet, aber sie waren erst einmal richtig baff von der großen Show der Sportler“, meinte Lehrer Martin Aschenbrücker. Bei der Frage-Antwort-Runde, spätestens aber, als die Nachwuchssportler selbst zum Schläger greifen durften, wurde die Stimmung immer ausgelassener. Zum Abschluss wurden die Schüler – wie alle anderen Beteiligten der Aktionen zuvor auch – vom Präsidenten des Lions Club Fulda, Mathias Leilich, persönlich zum großen Highlight der Inklusionstour am Sonntag eingeladen: der „sport grenzenlos Trophy & Concert“ in der Esperantohalle (ab 14 Uhr). Bis es soweit ist, tourt das sport grenzenlos Team jedoch noch durch die verschiedensten Einrichtungen und Institutionen in ganz Fulda. Und freut sich auf viele weitere begeisterungsfähige Menschen aus der Region.