Inklusives Gymnasium erhält Auszeichnung

Inklusion gehört zu den großen Herausforderungen des deutschen Schulsystems. Während der gemeinsame Unterricht aller Kinder an Grundschulen immer selbstverständlicher wird, haben sich bisher nur wenige Gymnasien für das inklusive Lernen geöffnet. Wie Inklusion in allen Schulformen gelingen kann, zeigt der Jakob Muth-Preis.

Der im Jahr 2009 ins Leben gerufene „Jakob Muth-Preis für inklusive Schule“ geht in diesem Jahr erstmals an ein Gymnasium. Als eines der ersten Gymnasien in Deutschland hat sich das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Pulheim (NRW) vor drei Jahren dafür entschieden, Kinder mit besonderem Förderbedarf aufzunehmen und zieldifferenziert zu unterrichten. Im laufenden Schuljahr lernen zudem in zwei internationalen Willkommensklassen Flüchtlingskinder am Geschwister-Scholl-Gymnasium.

Die anderen Preisträger sind: die Grund- und Mittelschule Thalmässing in Bayern und die Saaleschule Halle in Sachsen-Anhalt. Damit geht der Jakob Muth-Preis auch zum ersten Mal in diese Bundesländer. Zudem wird der nordfriesische Schulverbund um die Pestalozzi-Schule Husum in Schleswig-Holstein geehrt. Alle vier Preisträger überzeugten die Jury mit ihren inklusiven Konzepten.

Mit dem Preis wollen die Projektträger zeigen, dass in Deutschland viele Schulen und Schulverbünde trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen bereits auf hohem Niveau inklusiv arbeiten. Projektträger sind die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Verena Bentele, die Bertelsmann Stiftung und die Deutsche UNESCO-Kommission. Der Jakob Muth-Preis wurde am 22. Juni 2016 in Pulheim verliehen.

„Ich freue mich ganz besonders darüber, dass wir erstmals ein Gymnasium unter den Preisträgern haben. Die Arbeit für Inklusion an der Preisträgerschule ist der beste Beleg dafür, dass gemeinsames Lernen in jeder Schulform gelingt“, sagte Verena Bentele bei der Bekanntgabe der Preisträger. „Das Geschwister-Scholl-Gymnasium, für das Vielfalt zum Selbstverständnis gehört, ist auch ein überzeugendes Beispiel dafür, dass inklusive Schulen offen sind für alle, auch für die Integration von Flüchtlingskindern ins deutsche Bildungssystem.“

AWS/PM

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